Ein dunkles Timbre, das gefangen nimmt.
Diese CD versetzt den Hörer stimmungsmäßig sofort in eine gut gefüllte Bar mit viel rotem Samt, gedämpften Licht und fruchtigen Cocktails. Augen schließen, den Liebsten in den Arm nehmen und einfach den Moment genießen. Lassen Sie sich von dem dunklen Timbre der Madeleine Peyroux betören, das stark an Billie Holiday erinnert und von der ersten Note an gefangen nimmt. Die 32-jährige Kanadierin versteht es auf ihrem mittlerweile dritten Album „Half The Perfect World“ wieder meisterhaft, „Everbody’s Talkin’” von Fred Neil, „The Heart Of Saturday Night“ von Tom Waits und anderen ausgewählten Klassikern aus der Feder berühmter Kollegen eine ganz persönliche Note zu geben. Ein besonderer Höhepunkt gelingt mit der schönen Joni Mitchell-Komposition „River“, im Duett mit K.D. Lang. Aber auch wenn sie finden, dass die beiden letzten von Jazz- und Swing beeinflussten Bob Dylan-Alben („Love and Theft“ und Modern Times) genial sind, nur dieser Sänger mit der kaputten und ausgebrannten Stimme endlich ausgetauscht gehört, sind Sie hier richtig. In der musikalischen Grundstimmung zu den angesprochenen Werken von Dylan sehr ähnlich, mit erstklassigen Studio-Musikern (u.a. Trompeter Till Brönner) in Szene gesetzt, sowie von Produzenten-Ass Larry Klein betreut, unterscheidet sich „Half The Perfect World“ einzig durch diese einmalige Stimme. Unverzüglich „Repeat“ am CD-Player drücken, wenn dieses wunderbare Album beim letzten Stück angekommen ist. Music For Lovers. (Robert Fischer)
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Universal (2006)