Seid nicht traurig, dass er gestorben ist, sondern glücklich, dass er gelebt hat! Obwohl Johnny Cash schon seit einiger Zeit nicht mehr unter uns weilt, ist der berühmte „Man In Black“ weiterhin ungebrochen populär und scheint auch postum noch jede Menge neue Fans zu finden. Natürlich haben die Verfilmung seines Lebens, die 2005 in die Kinos gekommen ist, sowie die zahlreichen CD-Veröffentlichungen nach seinem Tod dazu beigetragen, den Mythos am Leben zu erhalten. Trotzdem, wer hätte damit gerechnet, dass die Szene Wien auch bei der mittlerweile dritten Auflage der „No Cash, No Hope“-Tribute Nacht rappelvoll ist?
In bester Stimmung trafen sich da Cash-Fans jeglicher Färbung, angefangen vom 60-jährigen Reserve-Cowboy aus Floridsdorf (mit Original-Stetson!), über zahlreiche „Thirty-Somethings“, bis hin zu einer Gruppe 16-jähriger Teenager, die gespannt auf etwas Tanzbares spitzte. Doch keine Sorge, das ausgewogenes Line-Up von „No Cash, No Hope“ stellte sicher, dass für jeden etwas dabei war, und verschiedene Aspekte des reichen Cash-Oeuvres beleuchtet wurden. Nachdem FM 4-Mann Fritz Ostermayer als DJ die Menge mit einigen originellen Cover-Versionen und artverwandter Musik auf den Abend eingestimmt hatte, sorgte zuerst der Grazer Liedermacher Georg Altziebler aka „Son Of The Velvet Rat“ nur mit Gitarre und Mundharmonika für Spannung. Ganz in der Tradition der „Murder-Ballads“ spielte Altziebler folkige Eigenkompositionen und einige von Cash aufgenommene Stücke wie „Mary Of The Wild Moor“ oder „Would You Lay With Me (In A Field Of Stone)“. Danach sorgten „Los Compadres“, die in voller Band-Besetzung fast ausschließlich die Hits der frühen Sun-Aufnahmen wie „Folsom Prison Blues“, „Big River“ oder „Give My Love To Rose“ spielten, für Party-Stimmung, und brachten nicht nur die Teenager zum Tanzen. Als Special Guest hatte sich die Band u. a. die feine australische Sängerin Alexandra Bourne eingeladen, die in bester June Carter-Cash Manier „I Still Miss Someone“ zum Besten gab. Fazit: Großartige Atmosphäre und stimmige musikalische Umrahmung bei einem kleinen Tribut für einen großen Musiker. (Text und Fotos: Robert Fischer)