Federspiel; Foto: Emée Soulcié

Federspiel lud zum Band-Jubiläum ins Radiokulturhaus und servierte einen Querschnitt ihres Schaffens von traditioneller Volksmusik bis hin zur mythenbehafteten Weltmusik.

Das 2004 von sieben Studenten in Krems gegründete Ensemble Federspiel hat mit seiner modernen Interpretation von Blasmusik, und einem spannenden Repertoire, das Volkmusik aus Österreich, seinen osteuropäischen Nachbarländern sowie Lateinamerika umfasst, große Erfolge im In- und Ausland gefeiert. Sechs Alben hat Federspiel mittlerweile veröffentlicht, daneben wurde die Gruppe u.a. mit dem Ö1 Pasticcio Preis und dem Austrian World Music Award ausgezeichnet.

Von Blasmusik zu Weltmusik

Im Oktober 2018 wurde das Album Wolperting, das seine Inspiration gleichberechtigt aus skandinavischer Mythologie und Musik aus Mittelamerika bezieht, an zwei Terminen im Wiener Musikverein präsentiert. Jürgen Plank vom MICA - Music Austria schreibt in seiner Besprechung zu Wolperting: "Federspiel bewegen sich auch mit dem neuen Album an der Schnittstelle von traditioneller Volksmusik, Weltmusik und Musikethnologie und verwenden ihre eigene musikalische Sprache. Weg von der Wucht der Blasmusik und hin zu fein gearbeiteter Weltmusik." Zum Jubiläums-Konzert im ausverkauften großen Saal vom ORF Radiokulturhaus hatte sich die Gruppe rund um Trompeter Simon Zöchbauer einen speziellen Ablauf einfallen lassen: Zu Beginn der Veranstaltung am 15.5.2019 wurden zuerst einmal einige ältere Kompositionen aufgeführt, um erst dann etwas später zu aktuelleren Stücken von Wolperting zu kommen bzw. die Gäste auf die Bühne zu holen. Dazwischen gab es noch ein paar Dankesworte der Gruppe u.a. an Rudi Pietsch, einem frühen Förderer von Federspiel. Und egal, ob später der junge Marimba-Spieler Joachim Murnig vom Tonkünstler-Orchester, die Mezzosopranistin Anna Clare Hauf, oder der 50-köpfige-Academy Singers-Chor aus Oberösterreich auf die Bühne kamen: jeder Beitrag hat hervorragend dazu gepasst. Das Klangbild von Federspiel wurde durch die Gäste in verschiedene Richtungen erweitert und man bekam dadurch eine Ahnung davon, wie gleichzeitig variabel, spannend und innovativ moderne Blasmusik klingen kann. Damit aber auch nicht auf die Wurzeln der Blasmusik vergessen wird, gab es gegen Ende des Konzerts noch ein paar urige Gstanzln zu hören. Für die Aftershow-Party stand ganz traditionell eine Kiste Bier bereit. //

Federspiel; Foto: ORFText: Robert Fischer

Fotos: ORF, Emée Soulcié