Ja, es gibt sie noch, das ungleiche Brüderpaar Ron und Russell Mael, die mit "Hello Young Lovers" nach ihrem Meisterwerk "Lil' Beethoven" erneut grandioses abliefern. 

Es ist ein rasantes Album mit einem großen Thema – Sex: "All I do is dick around, the sun goes up and the moon goes down/The leaves are green the leaves are brown/And all I do is dick around" – dazu gibt es eine musikalische Höchstleistung, eine Achterbahnfahrt durch orchestralem Punk und 70er-Jahre Rockkürzeln in derart abgehobener Art und Weise, dass junge sehr gute Bands wie Muse (die sich immer wieder auf The Sparks beziehen) das Nachsehen haben. Und selbst dort wo Sparks ins durchaus politische Thema abgleiten – wie z.B. in "(Baby Baby) Can I Invade Your Country?" denkt man weniger an George W. Bush und seine militärischen Problemzonen denn vielmehr an Geschlechtszonen. Sparks erklimmt mit "Hello Young Lovers" also nicht nur gewohnt hohe Textdichte mit Lacheffekten, sondern auch eine kaum überbietbare Liedperfektion mit unglaublichen Harmonien und Melodien, gewürzt mit zahlreichen Hommagen aber auch Satiren, das sich nach und nach öffnet und locker die nächsten Jahre standhalten wird.  (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Sparks - Hello Young Lovers
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@@@
Label/Vertrieb: Gut Records/Edel (2006)