Musik: @@@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Alessa Records/Sounddesign (2006)
Der Anlass der CD-Besprechung ist ein trauriger. Karl „Bumi“ Fian, genialer Trompeter und lebensbejahender Mensch, ist nicht mehr. Er starb nach einem kurzen, wilden, erfüllten und genussreichen Leben am 6. Jänner 2006. Rest in peace, Bumi. Noch 2005, schon gezeichnet vom Leben, spielte er mit Clemens Salesny die CD „Always Blue“ ein.
Clemens Salesny am Altsaxofon und an der Bassklarinette, Bumi Fian an der Trompete, Clemens Wagner an den Tasteninstrumenten, Bernhard Osanna am Bass und Thomas Froschauer am Schlagzeug bildeten das Quintett. Herausgekommen ist eine CD, die bereits jetzt ein Stück österreichische Jazzgeschichte repräsentiert.
Das hingebungsvolle, stimmige Spiel der Fünf, die wundervollen Kompositionen von Clemens Salesny, vor allem das balladenhafte „Always Blue“ - selten noch habe ich musikalische Trauer schöner und beeindruckender gehört - gehen in die unendliche Tiefe der Empfindungen.
„Bebop und Lulatsch“ von Clemens Wenger steht den Salesny-Kompositionen in nichts nach. Die Nummer beginnt mit irgendwo im Raum und der Zeit verhallenden Klavierakkorden, die anderen Instrumente setzen ein, die dramatische Grundstimmung wird ausgereizt, der Walking Bass setzt Akzente, Saxofon und Trompete legen ihre Linien darüber und über allem schwebt ein sentimentaler Ton. Verdammt noch mal, in der Rückschau klingt alles so sentimental und ich bin sicher, keiner der Musiker mag diese Deutung. Life is going on und Bumi Fian sitzt auf einer Wolke und gönnt sich einen „Spritzer“. So ist es nämlich im Leben.
Klaus Schulz schreibt im Booklet: „Das Clemens Salesny/Bumi Fian Quintet sind ein weiterer, hervorragender Beleg für die Potenz des Jazz made in Austria“. Ja, es ist ein hervorragender Beleg und es sollte, in Memoriam Bumi Fian, nicht der letzte Beleg sein. (akro)