Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: RCA/Sony BMG (2006)
Was für ein Album! Nach Jahren belangloser Rockformationen bringt sich die Band My Morning Jacket mit einem wunderbaren Sound ohne Ablaufdatum zu Gehör.
Freilich zitiert auch die Band rund um Songschreiber Jim James ziemlich heftig, kramt also in der Musikgeschichte, die 1970er Jahre lassen oftmals grüßen, schafft es aber, divergierende Einflüsse locker unter einen Hut, in einen Song, zu bringen, zu verpacken. Die wunderherrlichsten Melodien schüttelt das Quintett dabei aus den Ärmeln – allen voran das majestätische „Off The Record“ mit der kunstvollen Textzeile „Well I really don’t need the confusion, and you know I just ain’t the type/to get all wrapped up in the illusion of doin something that I know ain’t right“.
Die zehn Songs türmen sich vor einem bis zur Gigantomanie auf ohne jemals aufgeblasen zu wirken, bestechen durch hypnotische wie einfach gestrickte Gitarrenriffs, wie z.B. auf „Into the woods“, und lösen allgemein Wohlbefinden aus.
My Morning Jacket macht zeitgenössische unhysterische Rockmusik, gut abwechselnd mit Beschleunigungen, Verdichtungen und Verlangsamungen, verzichtet kompromisslos auf Kompromisslosigkeit, färbt stattdessen die Kompositionen mit ausreichend einladenden Schnörkeln, Wendungen und Windungen.
Kurzum: Auf dem Album mit dem mysteriösen Titel „Z“ befindet sich intelligente Musik, die man nicht verpassen darf, oder, um nochmals auf den Anfang zurückzukommen: Was für ein Album! (Manfred Horak)