Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: V2/Edel (2005)
Seine letzten Alben - "Days of Speed" (2001), "Illumination" (2002) und vor allem das nur allzu laue Coverversionenalbum "Studio 150" (2004) - ließen bereits schlimmstes befürchten, nämlich, dass aus einem der herausragendsten britischen Songwriter ever die kreative Luft verloren ging.
Zum Glück ist dem nicht so, denn mit "As Is Now" schuf Paul Weller ein weiteres unverzichtbares Album. Mit den 14 Songs begibt sich Herr Weller in die Breite seiner hohen Arrangier- und Komponierkunst, das sich irgendwo zwischen The Jam, The Style Council und seiner frühen Solokarriere ansiedelt - und zwar was das handwerkliche Geschick und die Weite seiner Melodien betrifft! Klar, dass dadurch einige Songs an eben jene Glücksmomente seiner Karriere erinnern, dennoch wirkt Paul Weller hier weniger als zurückblickender Künstler, der ehrfürchtig vor seinem Gesamtoeuvre erstarrt und nur noch auf Retro macht. Keineswegs. Hier ist ein Künstler am Werk, der kraft seiner Vergangenheit eben jenen kreativen Schwung in die Gegenwart zu transportieren weiß. Die neuen Songs sind genauso zeitlos wie es einige Songs mit The Jam (z.B. "Going Underground") und The Style Council (z.b. "Speak Like a Child") sind. Sei es das fabulös soulige "Here's the good News" mit einfühlsamer Melodie, herausragendem Arrangement und toller Bläsersektion, der Eröffnungsfeger "Blink and you'll miss it", der Mod-Rocker "Come on/Let's go", oder sei es das fragile "I wanna make it alright" mit überraschenden Klaviersprengseln. Weller ist also wieder auf der Höhe der Zeit und macht mit "As Is Now" einmal mehr klar, wer in GB tatsächlich maßgeblich tonangebend ist. (Manfred Horak)