Ein Mann der den Weltschmerz mit so viel Inbrunst über so viele Jahre hinweg zelebrieren kann muss ganz einfach ein guter Mann sein.
Es tobt eine heftiger Kampf unter den Fans von Van Morrison. Da gibt es die Fraktion die immer mehr fordert, die nach der maximalen Entäußerung des Barden giert und ihm, in aller Liebe und Hingabe zu der ein Fan fähig sein kann, jede CD zum Zeitpunkt ihres Erscheinens als Fehltritt vorwirft um sie dann, wenn die nächste CD erschienen ist als absolutes Highlight im Schaffen ihres Halbgotts zu feiern und dann gibt es jene Fraktion die nicht genug bekommen kann von der Suderei und der Raunzerei des irischsten Iren aller Zeiten.
Da kann sich keiner wirklich auskennen, da kann man nur konsequent Partei ergreifen und sagen ich stehe auf der einen oder auf der anderen Seite.
Ich gestehe es, ich stehe auf der einen Seite, auf jener Seite der Süchtigen die nie, aber auch wirklich nie, genug bekommen können von der quengelnden Stimme und den einfach gestrickten R&B Nummern des Herren Van Morrison. Über manches, wie zum Beispiel "This love of mine" höre ich eben geflissentlich hinweg, aber wenn dann "Just like Greta" aus den Boxen klingt und ER uns erzählt, dass er allein sein möchte wie Greta Garbo und er deshalb sein Telefon abgemeldet hat, dann geht die Sonne auf oder unter, egal, Hauptsache sie geht, über den Hügel ganz hinten in Irland.
Ein Mann der den Weltschmerz mit so viel Inbrunst über so viele Jahre hinweg zelebrieren kann muss ganz einfach ein guter Mann sein. Und, ganz ehrlich, wir wollen doch alle gute Männer sein oder? (akro)
CD-Tipp:
Van Morrison - Magic Time
{sus_amazon id=B0009A21OE&pid=kulturwoche-21}
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Exile/Polydor/Universal (2005)
Link-Tipps:
Van Morrison live in Wien - die Kritik
DVD-Kritik Van Morrison live at Montreux
{sus_amazon id=B000GIWRRA&pid=kulturwoche-21}
CD-Kritik Van Morrison - Keep It Simple