Black Box Radio: Underneath the Subsurface

von Nadia Baha mit den Schlagworten:

Rezension

black-box-radio_underneaththesubsurface1 Diese in Wien beheimatete Band klingt international. Was das bedeutet? Black Box Radio spielt in der "Oberliga" des großen Indie-Teichs mit. Aus dem fischen ja viele, aber nur einige wenige erwischen so viele fantastische Melodien und Riffs, die sie dann zu veritablen Songkunstwerken zusammenstellen.

Gleich der erste Song "Futurama Cyber Love Disaster" ist in seiner pulsierenden Trance und dem mitreißenden Riff, das die Düsternis aufbricht, fulminant und zieht die HörerInnen in den Bann. Die Songs wurden meist live eingespielt, was ihnen auch anzumerken ist - sie klingen unmittelbar und so gar nicht schnöselig und aalglatt. Eine Wohltat für die allzu oft weichgespülten Gehörgänge, Stichwort Radiotauglichkeit. Auch textlich hat Black Box Radio einige nicht alltägliche Gedanken zu bieten. So wird im Song "Wag the Dog" die Frage aufgeworfen: "Why all the public movement/Where stopped with harmless fruit pills." Ja! Warum eigentlich?! Und warum ließen wir es uns gefallen?! Die Welt liegt im Argen und wir wollen sie ein bisschen besser machen. Das mag abgedroschen klingen, in den Songs von Black Box Radio klingt es immer wieder durch - allerdings verpackt in finster-grauer Welt- und Seelenschmerz. Nicht außer Acht gelassen werden sollten auch das Artwork von Désirée Heusl und das Label-Logo von Ingrid Zehetbauer. So genügt Black Box Radio der fünf Herren Coloman Deweis, Johann Josef Grafenauer, Raphael Rameis, Thomas Springer und Joachim Viehböck nicht nur musikalisch, sondern auch in ästhetischer Hinsicht den höchsten Ansprüchen. (Nadia Baha)

black-box-radio_2013
CD-Tipp:
Black Box Radio: Underneath the Subsurface
Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: wood.before the cottage (2013)