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winfried-gruber-2013Coole Momente bescheren uns Winfried Gruber und sein namhaftes Jazz-Blues-Ensemble auf dem wirkungsvollen Album "Gatta Blues".

"The Blues is when you loose everything / but not the Blues", heißt es an einer Stelle des Albums. Musikalisch lässt die Band hier - wie generell bei allen anderen Stücken - keine Wünsche offen, im Gegenteil: das zitierte Lied "What the Blues is" offenbart einmal mehr die unglaubliche musikalische Qualität, die in Österreich produziert wird - man kann es ja nicht oft genug erwähnen. Vereint sind hier hiesige Jazz-Größen, z.B. der großartige Primus Sitter an der Gitarre und die unglaubliche Bläsersektion Wolfgang Puschnig (altosax), Klaus Dickbauer (altosax, flute, bassclarinet), Christian Bachner (alto- & tenorsax). Den stilvollen Rhythmusteppich legen Karl Sayer (bass) und Hubert Bründlmayer (drums) aus und Winfried Gruber spielt nicht nur das Piano, sondern erweist sich auch als hervorragender Sänger. Die Eigenkompositionen von Gruber bzw. dreimal von Sayer sind melodiöse Kleinode mit langem Abgang und etlichen herausragenden Momenten. Gleich der Einstieg ("The Cage of Love") mit einem Text von Konrad Bayer gibt die Stoßrichtung des Albums vor als eine intelligente Verquickung von Jazz, Blues, Melodienreichtum und hohe Textqualität. Ein Höhepunkt ist sicherlich "Kan Go", das mit einem Lautgedicht einen spannenden Dialog zwischen dem Sänger und der Band entfacht, um im darauf folgenden in deutscher Sprache gesungenen "Die Liebe" dem Dadaisten Francis Picabia seine Reverenz zu erweisen. "Die Liebe ist eine feuchte Wohnung!", hören wir Gruber singen und staunen dabei über die musikalische Kompaktheit. Ein Album, das sicherlich auch Nicht-Jazz-Hörer mögen werden. Nur: Drüber trauen muss man sich halt schon, gelt? (Manfred Horak)

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CD-Tipp:
Winfried Gruber: Gatta Blues
Musik: @@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: ATS Records (2013)