In Wien startet am 14.2.2013 eine neue Singer-Songwriter-Reihe, und zwar in Claudia K.'s Wiener Brut. An den ersten fünf Abenden werden zu hören sein: Matthias Kempf, Alasdair Bouch, Harry Ahamer, Gottfried David Gfrerer, sowie Michael Phillips.
Ist auch schon wieder fast sieben Jahre her, dass Matthias Kempf sein Debüt-Album "Leb Los!" veröffentlichte. Das Interview zu diesem Album war übrigens auch der Start unserer Podcast-Reihe "Kulturviertelstunde", und im Zuge dessen attestierten wir dem Sänger und Gitarristen, dass ihm "ein sehr stimmiges, quasi wohltemperiertes Album" gelang. Und: "Kempfs Lieder erweisen sich [...] als ziemlich nachhaltig, man wird das Album, wenn man sich einmal ordentlich reingehört hat in die Kempfsche Seelen- und Liederlandschaft, sehr gerne sehr oft hören. [...] Wenn man schon unbedingt einen Vergleich zu anderen Musikern ziehen möchte, dann kann man durchaus Georg Danzer nennen. Danzer war es auch, der Kempf so sehr inspirierte, dass er zur Gitarre griff und Musiker wurde." Die Aussage hinsichtlich wohltemperiert und nachhaltig gilt erfreulicherweise auch heute noch, was bis dato fehlt ist allerdings sein zweites Album - wir warten bereits sehnsüchtig darauf. Bis dahin gilt es Kempf weiterhin als Live-Künstler wahrzunehmen oder kennenzulernen. Die nächste Momentaufnahme gibt es am 14.2. im Wiener Brut.
"Das beste und berührendste Programm in diesem Jahrtausend!", verspricht Gastgeberin Claudia K. zum bevorstehenden Auftritt am 15.2. vom britischen Singer-Songwriter und musikalischen Chamäleon Alasdair Bouch. Zu hören gibt es bei seinem Auftritt im Wiener Brut alternativen Folk-Blues aus seinem Debütalbum "First Person Singular" bis hin zum rauchigen Soul und peppigen Power-Pop seines zweiten Albums "Second Hand Lullabies".
"De Nocht is mei Tankstö und da Blues is mei Benzin", heißt es in einer Textstelle bei Harry Ahamer, dem Mann an der Gitarre, der eine Menge seelenvolle Songs im Gepäck zum Auftritt am 16.2. ins Wiener Brut mitbringt. Lieder, die man auch auf seinen beiden Mundartalben "steh auf" (2009) und "zuwa" (2012) nachhören kann. Von erdigen Soul-Grooves über rotzige Blues-Songs bis hin zu wunderschönen-Balladen spannt Ahamer seinen musikalischen Faden. Spürbar, nachvollziehbar und geprägt von einer unverwechselbaren, rauchigen Stimme, die es versteht, all das zu transportieren, was in dieser Welt schon viel zu lange, viel zu kurz kommt - Wärme, Gefühl und Authentizität.
Gottfried David Gfrerer wiederum gilt zu Recht als einer der besten Slide-Gitarristen Europas: Die Virtuosität des in Wien lebenden Kärntners ist atemberaubend, seine kompositorischen Qualitäten von nicht minderer Güte, seine Stimme fest und prägnant. Sein aktuelles Studioalbum "Scoop & Run" wurde 2009 veröffentlicht, davor gab es bereits das Album "Stainless Steel", das von Lindo Records 2011 wiederveröffentlicht wurde. Eine gute Idee, denn die darauf enthaltenen 13 Eigenkompositionen zwischen Folk & Blues belegen die großartige Entwicklung Gfrerers zu internationaler Größe. Egal ob er verschiedenste Akustik-, National Steel- oder Dobro-Gitarren in die Hand nimmt, die er zum Teil auch in Eigenproduktion herstellt, das Ergebnis kann sich hören lassen. Am 22.2. gastiert Gfrerer im Wiener Brut, und um diese unerträglich lange Wartezeit sinnvoll überbrücken zu können, sei an dieser Stelle nochmals auf unser Interview mit Gfrerer hingewiesen.
Die Februar-Ausgabe der ersten Singer-Songwriter-Reihe im Wiener Brut beschließt das Geburtstagskonzert von Michael Phillips am 23.2. Er ist Songlyriker, Sänger und Spezialist auf der "gepickten" 12-saitigen Akustikgitarre und begeistert dabei durch seine virtuose Fingerstyle-Technik, oft gepaart mit beeindruckender (Bottleneck-) Slide-Technik, aber vielleicht noch mehr durch seine Fähigkeit, seine Gedanken und Anliegen, kurzum seine künstlerische Massage, pardon, Inhalte - und die hat seine Musik - in vielfach weltkritischen und immer mit viel Herzblut und persönlichem Bezug geschriebenen "Songs of Love & World Review" zum Ausdruck zu bringen.
Text: Manfred Horak
Fotos: Dieter Brasch, Honzi Foltan, Philipp Leuchtenmüller, Edwin Stranner
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