Ein himmlischer Kreis ist Ausgangspunkt des vorliegenden Albums der Perkussionistin und Sängerin Marilyn Mazur, die mit dem elegischen Songreigen einmal mehr zu faszinieren weiß.
Für Abkühlung im Sommer und für reflexive Stimmungsbilder in der kalten Jahreszeit sorgen die 14 im zum Großteil gemächlichen Tempo vorgetragenen Lieder. Der britische Jazz-Pianist John Taylor, der so wie Marilyn Mazur, bereits in der Band von Jan Garbarek zu hören war und auch mit Größen wie Charlie Haden, John Surman und Gil Evans zusammenarbeitete, sorgt für das atmosphärische Grundgerüst, Anders Jormin am Kontrabass und Sängerin Josefine Cronholm erweitern die Soundbilder. Der dunkle Unterton schwebt erstaunlich leicht durch die Songgefüge, und wie so oft bei ECM-Produktionen unter Manfred Eicher, triumphiert die Fragilität, vor allem dann, wenn sie sich bei einer guten HiFi-Anlage ausbreiten darf. Erst dann, bzw. nur dann, wird man nämlich der eigentlichen Dimension des Albums gewahr. Einer der (stillen) Höhepunkte des Albums ist sicherlich der Song "Color Sprinkle". Hier packt Mazur ihr perkussives Arsenal (Glöckchen, Trommeln und deren mehr) aus, als Kontrapunkt dazu liefern Jormin und Taylor hervorragende Bass- und Pianofiguren. Exzellent auch "Drumrite" - der Titel des Liedes gibt bereits die Richtung vor, und als quasi Variante dazu ihr "Temple Chorus". Mit der Unterwasserstudie "Oceanique" und dem 2-minütigen Gong-Solo "Transcending" endet dieses unglaublich intensive, evokatorische Album. (Manfred Horak)
|
||