Am 12. 4. 2011 donnerten In Extremo durch ein volles Gasometer. Sie lieferten eine, mehr als eineinhalbstündige, explosive Show ab.
Ein perfekter Aperitif Die Vorband verdient ihren eigenen Absatz. Noch war das Gasometer relativ leer. Doch wer erst später kam, der verpasste einiges. Fiddler's Green war nicht einfach irgendeine Vorband. Mit ihrer Musik, die die Erlanger selbst als 'Irish Speedfolk' bezeichnen, setzten sie den Gasometer in Bewegung. Besonders stachen, typisch irisch, die Klänge von Akkordeon und Geige hervor. So war auch das Geigensolo von Tobias Heindl, zu dem sich allmählich Trommeln mischten, der absolute Höhepunkt ihres grandiosen Auftrittes. Als Fiddler's Green nach einer Dreiviertelstunde leider schon die Bühne verließen, blieb die Frage, warum nach einer Vorband eigentlich nie jemand 'Zugabe' ruft. Im September veröffentlicht die Band, die bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat, ihr neues Album. Live zu sehen sind sie erneut am 10. 11. 2011 in der Szene Wien. Die glorreichen Sieben enterten die Bühne mit lautem Knall Mit einem lauten Knall erschienen dann um kurz nach 21 Uhr In Extremo auf der düsteren Bühne. Erst verhüllt und nur durch ihre Stimmen präsent krachten sie plötzlich und heftig auf ihr Publikum nieder. Die Hitze im Raum hatte sich bereits ins Publikum gebrannt, als bei "Erdbeermund" auch noch die Bühne Feuer zu speien begann. Durch den Pyrotechnikeinsatz legte sich ein schwerer Brandgeruch in die Nasen der Fans. Gemeinsam mit den Flammen, der Dunkelheit im Raum und den oft vorherrschenden Farben schwarz, gelb und rot, schuf dieser Geruch die passende Atmosphäre für die düster donnernde Musik. Es tobte ein Gewitter Sie sind nicht gerade Männer der großen Worte. Und so wurde fast die ganze Zeit auf Anschluss gerockt. Nur bei "Hol dir die Sterne" wurde es kurzzeitig etwas besinnlicher. Die restliche Zeit tobte das In Extremo Gewitter durchs Gasometer. Eindrücklich bewiesen sie dem Publikum "laut sind wir und nicht die Leisen...". Das rockende Wogen, das sie durch die Körper schickten, ließ einen an diesem Abend darüber hinweg sehen, dass die Texte bei In Extremo nicht immer die Besten sind. Dafür sind sie Künstler der wechselnden Instrumente. Verschiedenste Blasinstrumente, Leiern und natürlich der Dudelsack kamen zum Einsatz. Zwei der Lieder dieses Abends, die auch vom Text hervorzuheben sind, waren auf jeden Fall "Unsichtbar" und "Stalker". Aber auch "Liam" und "Zauberspruch No. VII", die auf Gälisch, beziehungsweise Estnisch, gesungen wurden, waren etwas Besonderes. Live rocken sie heftig Es war voll in der Halle. In den vorderen Reihen pogte das Publikum, das bereits bei Fiddler's Green ziemlich abgegangen war. Und auch wenn es weiter hinten eher ruhig zuging, so war die Begeisterung doch deutlich zu spüren. Oft sangen die Fans noch lange weiter, wenn die Lieder längst beendet waren. Live rocken In Extremo noch tausendmal mehr als auf CD (lest dazu die CD-Kritik zum Album "Sterneneisen"). Wer sie live gesehen hat, weiß sie danach wirklich zu schätzen. Fans müssen nicht lange auf ein Wiedersehen warten: In Extremo kommen zu Nova Rock. (Katharina Fischer)
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