Das "Close-Up" Projekt von Suzanne Vega - bei dem sie ausgewählte Songs ihrer sieben Studioalben in neuen, reduzierten Versionen aufnimmt und diese thematisch ordnet - hinterlässt gemischte Gefühle.
Natürlich tut diese Behandlung manchen Songs sehr gut, und einige Lieder beginnen, wenn alle Produktions-Gimmicks einmal abgestreift sind, richtig neu zu strahlen. Doch auf der anderen Seite stehen die 'Hits'. Lieder wie "Marlene On The Wall", "Luka", "Tom's Diner" oder "Gypsy", die man einfach schon zu oft gehört hat, und auch in einer ach-so-neuen und abgespeckten Version nur noch langweilen. Wer in den letzten Jahren Konzerte von Suzanne Vega besucht hat, weiß, dass die Zeiten als Ms. Vega mit einer richtigen Band getourt ist, schon lange der Vergangenheit angehören. Aktuell tritt Suzanne Vega meistens im Duo oder im Trio auf, und leiert zumeist ohne große Variationen ihren 'Greatest Hits'-Katalog herunter. Sprich, die als Neuheit angekündigten 'reduzierten' Versionen der Vega-Lieder sind bei ihren Konzerten schon seit mehr als 10 Jahren gang und gäbe (mehr darüber im Artikel Suzanne Vega: Mit einem Koffer voller understated Highlights und Lovesongs). "The future for me is already a thing of the past" hat Bob Dylan in einem Song einmal geschrieben, und dieser Satz scheint momentan auch auf die 51-jährige Singer/Songwriterin aus New York zuzutreffen. Großtaten wie "Solitude Standing" (1987), "Days Of Open Hand" (1990) oder "99.9F°" (1992) sind schon lange her, und es scheint ein wenig so, als hätte Suzanne Vega den Anschluss verpasst. Ich würde mir anstatt der "Close-Up" Reihe lieber ein neues Studioalbum wünschen. Und eine Tour mit neuen Songs und neuer Band - statt alte Sachen, neu verpackt. Okay, Suzanne? (Robert Fischer)
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