herb-berger-bitter-endSaxofonist Herb Berger entdeckt ein neues Arbeitsinstrument, die chromatische Mundharmonika, und verzaubert mit zart-bittren Kompositionen. 

 

4 Uhr Früh. Der letzte Schluck ist getan, die Sensoren befehlen Dir, aufstehen, heimgehen. Du fühlst Dich müde und der Blue Moon bereitet Dir weiche Knie. Wo sind all die anderen eigentlich hin? Na, egal. Ha, da sitzt ja noch jemand am Piano und einer lehnt an diesem riesigen Bassungetüm und da hinten am Schlagzeug döst auch jemand dahin. Gut, dass ich meine chromatische Mundharmonika immer dabei habe. Der Döszustand ist schnell beendet, das Ende der Nacht verspricht einen neuen, womöglich strahlenden, Morgen. "The Bitter End" kurvt um Gemütszustände, ziseliert das Herbe im Mann und natürlich auch das Zärtliche. Zart-Bitter mitunter die Gefühle und es werden Versprechen gegeben und auch gehalten: Ein "Waltz for F" wird gespielt, "Blues News" werden übermittelt und über die "Strange Days" berichtet. Die "Scheinbare Nähe" einmal ausgekostet, heißt es auch schon "Coming Home". Und "Unter Glas" sind wir ja soundso ständig, oder? Herb Berger (chromatic harp), Christian Wegscheider (piano), Alex Meik (bass) und Stephan Eppinger (drums) brillieren in 12 Stücken - alle von Herb Berger komponiert und arrangiert - und schweben förmlich durch ihre Musik. Eingespielt auf der Bühne vom Porgy&Bess, und dennoch ist es kein Konzertmitschnitt, sondern eine Studio-Aufnahme, nur halt live eingespielt. Herb Berger improvisiert auf seiner Harp über die komponierten Stücke und so entsteht ein wahrhaftiger Zustand, kein Stubnblues, sondern Barjazz mit feinen Momenten, zwischen Traurigkeit und Aufbruchsstimmung schwankend. (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Herb Berger: The Bitter End
Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: meander-records / Hoanzl (2010)