10 Jahre Denk muss gefeiert und gleichzeitig das Motto für die nächste Dekade ausgegeben werden: "Tua weida."
Immer wieder taucht die Frage auf, ob es denn noch so etwas wie Austropop gibt, für den man sich nicht genieren muss. Ja, es gibt ihn (u. a.) dank Denk. Der Generationenwechsel ist klarerweise schon lange vollzogen, Pech für Denk, dass sie in jener Musikergeneration quasi groß wurde, bei der uns die hiesigen Radiosender (allen voran Ö3 und Radio Wien) uns Musikkonsumenten weismachen wollen, dass Musik aus Österreich niemanden interessiert. Dennoch weiß sich die Band rund um die nicht gerade auf den Mund gefallene Birgit Denk gut durchzusetzen. Ein Lied wird auf "Tua weida" sogar dem Formatradio gewidmet ("Mei Radio"). Im Refrain heißt es: "Mei Radio - Mei Radio is hi / Mei Radio - spüht oiweu s söwe Liad / Mei Radio - i huach scho nimma hi / Mei Radio - mei Radio is hi." Mehr braucht man zu diesem Thema eigentlich auch gar nicht sagen (singen), um den Generalzustand zu beschreiben. Interessant: "Mei Radio" besitzt tatsächlich Hit-Radio-Potenzial. Prinzipiell aber gilt für "Tua weida": Die 12 Lieder sind für Denk-Verhältnisse beinahe schon zärtelnde, von der berstenden Stromgitarre befreite, Kleinodien, die sich erst nach und nach endgültig erschließen lassen. Mit "Wia is die Luft duat oben" gelingt Denk noch dazu ein kongeniales Schlussstück. Da schwebt die Band plötzlich in den Jazz-Bereich hinein, völlig unaufgesetzt. Ganz große Klasse. Und auch davor gibt es bereits etliche exzellente Melodien zu ergründen, wie z.B. "I bin schuid". Und so herrlich unaufgeregt zum Großteil die Musik daherkommt, so subtil sind die Texte. Reschpekt. (Manfred Horak)
CD-Tipp:
Denk: Tua weida
Musik: @@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: rohscheibe/Pate Rec. /Edel (2010)