Man erinnere sich, Michael Jackson gab nur ein paar Monate davor seinen letzten Atemzug von sich, und so beginnt das Konzert auch mit einer Hommage an MJ. "Billie Jean", dargebracht mit vielen Uuuhs vom Vienna Boys Choir und einem Flamenco-Gitarren-Solo, was das Ganze doch sehr interessant macht, noch mehr, wenn Feliciano mit seiner doch deutlich dünkleren Stimme zu singen beginnt. Nach dem Flamenco-Soul gibt es eine Portion Wien und also eine weitere Hommage. "Der 3. Mann" von Anton Karas kommt angenehm zurückhaltend zu Gehör, danach ist jedoch Schluss mit Hommage und Feliciano taucht in seine bekannten Latin-Sounds ein. Schnalzendes und schmalziges halten sich in etwa die Waage und zeigen recht gut die gefühlten Musiklandschaften von Feliciano auf. "Latin Street" taugt somit nicht nur für hartgesottene Feliciano-Fans, sondern auch zum Kennenlernen. Wie viele Tonträger man von Feliciano braucht, möge letztlich jede/r selbst entscheiden. (Manfred Horak)