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john-fogerty-blue-ridgeEin Pseudonym stand am Beginn seiner Solo-Karriere, und das hatte seine (rechtlichen) Gründe. So wurde 1973 aus John Fogerty eben "The Blue Ridge Rangers" - in den Folgejahren und aufgrund seines ersten Soloalbums unter eigenem Namen entbrannte schließlich einer der kuriosesten Rechtsstreitereien, indem er des Plagiats beschuldigt wurde von seinen eigenen Liedern abgeschrieben zu haben. (!) Das ist lange her und jetzt reitet "Blue Ridge Rangers" wieder.


Das Art Work gibt bereits die grundlegende Richtung vor, dass es sich beim vorliegenden Album um ein Fortsetzungswerk handelt. Mit dem Unterschied, john-fogerty-blue-ridge1dass John Fogerty - im Gegensatz zum ersten "Blue Ridge Rangers" Album - aus der Silhouettenlandschaft tritt (siehe Ausschnitte der zwei Covers). Eh klar, weil Pseudonym hat er zum Glück schon lange nicht mehr nötig und die Rechtsstreitereien sind letzten Endes und wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war zu seinen Gunsten entschieden worden (aber auch das ist schon lange her). Dennoch dreht er die Zeit zurück und schwingt sich wieder in den Sattel, um diesmal mit seinen Freunden alte Lieder zu john-fogerty-blue-ridge2erneuern [das erste Blue Ridge Rangers Album spielte er zur Gänze alleine ein; Anm.]. Im Vordergrund des musikalischen Geschehens stehen Instrumente wie die Fiddle (gespielt vom hierzulande wenig bekannten Jason Mowery), Lap Steel und Steel Guitar (von Greg Leisz meisterlich bedient), Dobro, Mandoline, akustische und elektrische Gitarren. Country Music also.

Elf Coverversionen und ein Fogerty

Der Demokrat führt mit seiner unverwechselbaren Stimme gleich zu Beginn ins "Paradise", stimmt den "Never Ending Song of Love" ein [mein derzeitiges Lieblingslied des Albums; Stand: 9.10.2009; Anm.], bittet - gemeinsam mit den Eagles Sängern Don Henley und Timothy B. Schmitt - zur "Garden Party" und berührt mit Liebesliedern wie "I don't Care" die Schmalzgrenze. Egal, wie das Wetter wird und wie kalt der Wind bläst - so lange du mich liebst, singt Fogerty, ist mir alles andere egal. Die Lieder stammen u. a. von John Prine, von Bonnie und Delaney Bramlett, von Rick Nelson und eines sogar von John Denver. Ach ja, und ein Lied von John Fogerty wird auch gecovert - das könnte immerhin auch als Witz, angelehnt an die seinerzeitigen Plagiatsvorwürfe, gewertet werden. Wie auch immer, "Change in the Weather" heißt der Fogerty Song und wurde erstmals auf "Eye of the Zombie" (1986) veröffentlicht. Ein Lied, das gleichzeitig auch an die Glanzzeiten von Creedence Clearwater Revival (CCR) erinnert. Was für ein Lied, was für eine grandiose neue Version! So richtig kann aber kein Lied hervorgehoben werden, weil alle 12 Songs in diesen verdammt kurzweiligen 40 Minuten eine Klasseinterpretation für sich sind, so z.B. auch "When will I be Loved" von Phil Everly, das den Schlusspunkt des Albums setzt. Mit von der Gesangspartie übrigens Bruce Springsteen - und beide hatten hörbar mächtig viel Spaß im Studio. John Fogerty forever! (Manfred Horak)


CD-Tipp:

John Fogerty - The Blue Ridge Rangers Rides Again

Musik: @@@@@

Klang: @@@@@@

Label/Vertrieb: Verve/Universal (2009)