Bereits ihr Debütalbum erreichte Platin in Peru, mit dem
Folgealbum "Afro" schaffte Novalima internationale Anerkennung, das neue
Album sollte den endgültigen Durchbruch bringen. Auf "Coba Coba" vermengen die
afro-peruanischen Musiker Dub Reggae, Salsa, Electronica, Afrobeat und
kubanischen Son in atemberaubender Weise.
Bewegungsscheue Menschen werden mit diesem Album und mit dieser Band im Allgemeinen vermutlich ihre Schwierigkeiten haben, die musikalischen Pflanzen, die Novalima auf "Coba Coba" zum Blühen bringen, wachsen nämlich quasi im Zeitraffer. Zwölf temporeiche Lieder, in denen locker und als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt, in irritierend hoher Qualität die 200 Jahre alte Afro-Musikkultur Perus mit der Moderne verbindet, ist das Um und Auf von "Coba Coba". Höchst divergierende musikalische Stile werden zu einem homogenen Ganzen zusammengefügt, die einem das Gefühl vermitteln, dass diese außergewöhnliche Band ihrer Zeit ein Stück voraus ist. Hier feiert eine Band ihre kulturelle und musikhistorische Befreiung von allen etwaigen Konventionen, Zwängen und Regeln, und begibt sich auf Entdeckungsreise neuer Musik-Horizonte. Selbstbewusst, gekonnt und mit viel Grazie. Ein Tempel voller Lied-Ideen, sei es das mysteriöse "Tumbala" mit dem unwiderstehlichen Gebräu aus Trommeln und Bläsern, sei es die mit Dub-Sprengseln durchsetzte Beschwingtheit in "Coba Guarango", das fast schon unschuldig anmutend perlende "Concheperla" oder die beschwörenden Gesänge in "Kumaná". Ein weiterer Höhepunkt das völlig losgelöste und beinahe schon psychedelisch abgefahrene "Yo Voy", das die Klischee beladenen Panflöten durch diverse elektronische Sequenzer schickt. An dieser Band kann man eigentlich nicht vorbei, und schon gar nicht, wenn man in diesem seltsamen Genre "Weltmusik" auf dem Laufenden sein möchte. (Manfred Horak)
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