mit den Schlagworten:

dotschy-reinhardt-suniDotschy Reinhardt, die Jazz singende Enkelin von Django Reinhardt, veröffentlicht mit "Suni" ein Album, das einen ähnlich hohen Überraschungswert aufweist wie die x-te Wiederholung einer Columbo-Folge.





Da gibt es diesen einen knapp viereinhalb minütigen Moment auf der CD, der sich von allen anderen Liedern deutlich abhebt und das Potenzial, das in Dotschy Reinhardt und ihrer Band steckt, aufzeigt. "Cowboys never cry" heißt dieses Lied, das gänzlich andere Wege beschreitet, den Sinti-Jazz des Django Reinhardt ebenso beiseite schiebt wie die langweilige Hotelbar-Jazz-Atmosphäre einiger anderer Lieder. Auffallend bei diesem ausdrucksstarken Country-Song ist nämlich, dass Dotschy Reinhardt eine gute Country- und Folk-Sängerin ist. Schade, dass sie den Fokus auf Jazz setzt. Eine fade Version vom Mancini-Klassiker "Days of Wine and Roses" wechselt sich ab mit auch nicht gerade aufregenden Eigenkompositionen zum Thema Liebe in so gut wie allen Facetten. Manchmal - wie z.B. in "Young Man at the Bar" - glaubt man, dass die Sängerin mit "Suni" (dt. Traum) einfach eine geeignete Hintergrundmusik für die zahllosen Hotel-Bars dieser Welt schreiben und interpretieren wollte - was ihr tatsächlich gelungen ist. Während man bei der erwähnten x-ten Wiederholung einer Columbo-Folge doch immer wieder auf irgendein Detail aufmerksam wird, bleibt - "Cowboys never cry" ausgenommen - das Album eine Wiederholung ohne überraschenden Details. Da hilft auch der für des Opas Klassiker "Djangology" extra geschriebene Text von Enkelin Dotschy nichts. (Manfred Horak)

CD-Tipp:
Dotschy Reinhardt – Suni
{sus_amazon id=B001EGQ7R4&pid=kulturwoche-21}
Musik: @@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Galileo/Lotus (2008)