Auch 2008 tritt das Festival "Salam.Orient" für drei Wochen, bis 8. November, den Beweis an, dass der Orient, auch wenn es uns manche Politiker gerne anders erklären, nicht sofort mit Bedrohung gleichgesetzt werden muss, sondern viel mehr zu bieten hat, z. B. ein reiches Kulturschaffen mit Musik aus Armenien, Israel, Georgien, Aserbaidschan, Marokko und Nigeria.
Und so möchte das Festival Salam.Orient vor allem in
punkto Kultur als verbindendes Element wirken und präsentiert u. a. großartige
Musik aus Armenien, Israel, Georgien, Aserbaidschan aber auch aus Ländern wie
Marokko und Nigeria. Daneben gibt es die Möglichkeit in Workshops und
Diskussionen Fremdes kennen zu lernen, sich mit den Unterschieden aber auch den
Gemeinsamkeiten zu befassen. Erstmals geht das Festival auch in die
Bundesländer: in die Steiermark und nach Tirol.
Le Trio Joubran & Hbeisch Omer Ihsas
gastiert mit seiner 8-köpfigen Band Peace
Messengers im Wiener Porgy & Bess. In ihrem Afro-Pop vermischt sich
arabische Musik mit typisch schwarz-afrikanischen Traditionen; die kraftvollen
Lieder berühren das Herz und sind erfüllt von überschäumender Lebensfreude. Ishas gilt als ein Pionier einer "Modern Sudanese Music", die er
vorzugsweise auf der Oud, der arabischen Laute, komponiert und auf
modernen Instrumenten umsetzt. Femi Kuti
ist der Sohn des legendären Fela Kuti aus
Nigeria, der als Begründer des Afro-Beat gilt. Diese Musik vereint die Percussion-
und Vokal-Traditionen des afrikanischen Kontinents mit Funk & Soul aus dem
Westen zu einem brodelnden, unwiderstehlichen Groove. Afro-Beat wurde von Fela
Kuti in den frühen 1970er Jahren in der nigeranischen Hauptstadt Lagos aus der
Taufe gehoben, und bald darauf auch weltweit zum Kult. Femi Kuti führt mit
seiner Band das Erbe seines Vaters weiter, und lässt auch moderne Einflüsse zu.
Im Rahmen des Festivals präsentiert Femi Kuti sein neues Album "Day By Day". Sevda
Mit Sevda ist bei Salam.Orient 2008 eine
junge, viel versprechende Sängerin aus dem aserbaidschanischen Baku zu Gast. Sie
ist ebenso souverän in der Neuinterpretation alter Volkslieder, wie auch des
artifiziellen Mugham-Stils, aber auch im Mix von Jazz-Grooves mit
Pop-Elementen. Diese Synthese aus West und Ost, von Orient und Okzident, findet
in ihren Auftritten eine neue, unverwechselbare Ausdrucksform. Adrian Gaspar GypsyCombo
"Die Adrian Gaspar Gypsycombo", so konnte
man bereits des Öfteren nachlesen, „verkörpert ein weltoffenes und
musikgieriges junges Wien, für die ethnische Herkunft nur eines von vielen
Gewürzen der jeweiligen Individualität darstellt." Die Leichtigkeit und
Unbekümmertheit in ihrem Spiel Jazz-, Balkan-, Gypsy- und Oriental-Sounds auf
höchstem Niveau auszuloten wurde denn auch rasch zur Sensation erklärt als sie
die ersten größeren Konzerte vor zwei, drei Jahren gaben. Die hiesige Presse
berichtete sogar – passend zum Mozartjahr 2006 – von einem "Wunderkind am
Klavier". Gemeint war damit der Bandleader, Komponist und Arrangeur Adrian Coriolan
Gaspar, der 1987 in Moldova-Nouă, Rumänien, geboren wurde und seit 1996 in Wien
lebt. Für den Auftritt bei Salam.Orient 2008 erarbeitete der
rumänisch-österreichische Pianist, Komponist und Arrangeur Adrian Gaspar und
seine GypsyCombo einen unkonventionellen wie rasanten Mix aus türkischer
Roma-Musik, arabischen Rhythmen, nordafrikanischen Beats, gewürzt mit einer
Prise südosteuropäischen Temperaments. Kadero
ist ein Musiker aus Marokko, der schon seit
einigen Jahren in Wien lebt und den Rai nach Österreich importiert. Der Raï ist
eine algerische Volks- und Populärmusik, entstanden in Westalgerien und im
Osten Marokkos. Das wichtigste Zentrum ist Oran. Der Raï stieg in den frühen
1980er Jahren zur bedeutendsten algerischen Popmusik auf und fand auch international weite Beachtung. In
Österreich fand Kadero prominente Musiker, u.a. Karl Ritter und Otto Lechner, mit
denen er das Vienna Rai Orchestra gründete. Otto Lechner wird als Gast auch
zu hören sein, wenn Kadero im Porgy
& Bess sein neues Programm präsentiert. Auf seinem Solo-Album "Perdu",
das er mit über einem Dutzend Musikern einspielte, schlägt Kadero den Bogen vom
Rai zu Reggae, Jazz und Pop. (pt/rf/mh; Fotos: picbox.net, R. Frydmann, Omer Ishas, Rukha, L. Vincent, Adrian Gaspar) |
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