neil_diamond_live1976Für die einen war er ein milde belächelter Songwriter mit unerträglich hohem Kitsch-Anteil in seinen Liedern, für die anderen war er der König der Melodie und Sex-Symbol des Kuschel-Pop. Er dominierte in den 1970er Jahren die Charts nach Belieben und brachte sogar die Möwe Jonathan zum Singen: Neil Diamond.

 

 

 

 

Die vorliegende DVD "Live 1976" beinhaltet einen Konzert-Mitschnitt aus seiner Australien und Neuseeland Tournee, verpackt in glitzernden Aufnahmen - sowohl bildtechnisch wie auch musikalisch. Die hartgesottenen Neil Diamond-Fans werden jubeln und zu Tränen gerührt sein des Sängers alte Hadern wie "Soolaimon", "Solitary Man", "Cherry Cherry", "Sweet Caroline", "Song Sung Blue", "Holly Holy" und viele mehr endlich auch mal visualisiert vorgesetzt zu bekommen. Im selben Jahr stand Neil Diamond übrigens auch gemeinsam mit The Band auf der Bühne, um ihren "Last Waltz" zu zelebrieren, oft fragte man sich wie er zu dieser Ehre kam, denn irgendwie wirkte er wie ein Fremdkörper zwischen Bob Dylan, Van Morrison, Neil Young, Joni Mitchell, Eric Clapton, Dr. John und wie sie alle heißen, die mit The Band das Ende einer Ära einläuteten. Nun denn, auf dieser DVD weiß man warum. Federleicht spitzte Neil Diamond und seine gut gelaunte Band ein Lied nach dem anderen zu und überrascht mit Versatzstücken aus dem alten Amerika. Hervorragend z.B. seine Live-Version von "Cracklin' Rosie" und beachtet man einige Lieder hinter der Arrangement-Maske kommen tatsächlich beinahe schon unwiderstehliche Musik-Momente zustande. Freilich tappt er oft auch im Dunkeln, indem er einen Elvis hervorkehren wollte und er verwechselte manchmal auch den Begriff "Message" mit "Massage". Dabei meinte er es doch nur gut. (Manfred Horak)

DVD-Tipp:
Neil Diamond – Live 1976
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Musik: @@@
Klang: @@@@
Extras: @@@@@
Label/Vertrieb: Eagle Vision/Edel (2008)

Link-Tipps:
30. Todestag von Elvis Presley
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Jede Generation bekommt die Musik, die sie verdient