Es war a Freud. Die österreichisch internationale Band Freud beglückte Fans, und jene, die es nachher geworden sind, mit zwei Sets und der Premiere ihres aktuellen Videos "Kiss me 4 times". Dieses Video ist ein entzückendes DIY-Kunstwerk, das geschickt Karaoke-Elemente einfließen lässt und so nicht nur zum Mitsingen einlädt, sondern auch gleich textsicher macht.
Der Sänger von Freud, vielen auch als legendär großartiger DJ Exel bekannt, tut mir wirklich leid. In seinem 1960er Jahre Outfit und der passenden Frisur könnte man meinen, er hätte sich bei einer Zeitreise in die Zukunft im Jahr 2008 verirrt. Man schaut links und rechts, ob man nicht vielleicht eine von Weltraumnebel umhüllte Zeitmaschine findet. Vergebens. Er ist anscheinend wirklich in der falschen Zeit geboren. Optisch und im stilsicheren Schwingen des Tamburins erinnert er frappant an einen gewissen Liam G. aus Manchester. Einige Fans in der ersten Reihe hätten es auch locker im 1960er Jahre Contest mindestens in die Top 5 geschafft. Einer in gepunktetem Hemd, Lockenmähne und "a ring on every finger", ein anderer mit langen Haaren, rotem Hemd, schwarzen, engen Hosen und Schlapphut. Die Zeit ist reif für Freud Musik macht forever young und die Zeit ist genau richtig, denn die Zeit ist reif für Freud und alles fügt sich zusammen. Wie in der Musik von Freud. Wunderbare 1960er Jahre Harmonien, poppige Riffs, die zum Bewegen einladen und Refrains, die sich zum Mitsingen eignen wie Messer zum Schneiden. Also besonders gut. Kein Wunder also, dass Freud auch auf FM4 gespielt wird. Ihre aktuelle Single "Kiss Me 4 Times/Plus Minus", zu der oben erwähntes Video gemacht wurde und in der Roten Bar vom Volkstheater Wien am 24. Mai 2008 präsentiert wurde, ist auf Platz zwei der Austrian Indie Charts. Ein Band Member, der Brite Paul, betreibt The Flying Pig, ein Pub, in dem Musiker aus und eingehen, Musik gemacht wird, oder gespielt wird. Die Aftershow Party wurde dorthin "verlegt", was eine sehr gute Idee und der ideale Ausklang eines wunderbaren euphorischen Abends war. (Text und Fotos: Nadia Baha)
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