Das steirische Musikkabarett Die Blauen Engel rund um Leo Lukas und Berndt Luef feiert mit "Schöne Bescherung" das 20-jährige Bandjubiläum.
Von Death Metal bis zum Schlager, von Jazz bis zum
Marschlied, vom Wienerlied bis zur Litanei, vom Evergreen bis zum Jazz und von
der Moritat bis zum Spiritual: Das
alles und noch viel mehr ist auf dem Tonträger "Schöne Bescherung" der
steiermärkischen Band Die Blauen Engel vertreten, Cover-Versionen inklusive. Klingt
nach Jux und Tollerei? Stimmt, ist es auch. Allzu ernst darf man es (nicht
immer) nehmen, egal, ob der Frauen beglückende Postler Novak, der leider
wegrationalisiert wurde, besungen wird, und egal, ob es sich um den Pfarrer von
Fischamend handelt, der "völlig gratis", "und obwohl's a große Gnad is" der
jungen Frau zeigte "wie des mit dem Zölibat is." Im letzt genannten, das auch den Einzug in die besten 10 der Liederbestenliste Deutschland schaffte, steckt der Welthit "Son of
a Preacherman" dahinter, und beim Postler Novak wird die musikalische Statur
von "Blame it on the Bossa Nova" von Barry Mann und Cynthia Weil gewürdigt. Der
Großteil der 17 Lieder (plus eine Fanfare) ist jedoch hausgemacht, und so stilistisch
vielfältig sie auch sind: Identitätslos sind sie nicht. Das liegt natürlich an
den Protagonisten und –istinnen des Ensembles, die mit dieser
CD-Veröffentlichung zugleich das 20-jährige Bandjubiläum feiert. Hinter dem
Bandnamen Die Blauen Engel stecken nämlich nur allzu gute Bekannte aus der
heimischen Musik- und Kabarett-Szene wie z.B. Leo Lukas und Berndt Luef, sowie
Reinhold Kogler, Teresa Lukas, Simon Pichler, Irene S., Gerhard Steinrück und
Christoph Wondrak. Von Leo Lukas stammen denn auch die zwei bemerkenswertesten
Lieder auf dem Album, nämlich "Kan Auftrog", ein Oratorium in fünf Gesängen,
bestens herausgeputzt im Jazz-Idiom, sowie das bösartige Wienerlied "Immer
trifft's mi". Von feinster Qualität ist auch der (un)heimelige Landler "Wamma
Heimat" als Schmähstadl vor dem man sich ganz und gar nicht genieren muss. Wahrhaft
eine schöne Bescherung. (Manfred Horak)
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