gansch_breinschmid2Ein gewagtes Hawaiihemd, zwei gut aufgelegte Ex-Klassiker, ein voller Saal und eine wunderbare Club-Atmosphäre, viel mehr ist für eine Premiere ja gar nicht notwendig.

Thomas Gansch an der Trompete, an einer Art von Gitarre und mit einer wandelbaren Stimme, und Georg Breinschmid am Bass und ebenfalls -"'tschuldigung" (Breinschmids Lieblingswort) - viel Stimme, präsentierten ihr neues Programm am 1. September 2007 in der Mach-Bar in Klosterneuburg. Und wie sollte es auch anders sein bei zwei Musikern, die sich dem Humor von Monty Python schon in sehr jungen Jahren gemeinsam ergeben haben, es wurde ein Gig, der auf dem schmalen Grat zwischen Irrsinn und Wahnsinn lustwandelte und der neben genialen Dialogen auch genial jazzige Tunes bot. Die beiden Jünger des Flying Circus folgten also nicht der Sandale, sondern ihren Eingebungen und machten sich keinen Brian, sondern einen heftigen "Karl".

Breinschmid gab - "'tschuldigung" - den schüchternen und Gansch gab den spanischen Torero der sich bei den Flamenco-Tönen einen abschmachtete und selbst im Hawaiihemd war er ein perfekter Iberer mit Hormonüberschuss. Nicht nur in Spanien bewegten sich die zwei, auch die tiefschwarze Wiener Seele wohnt ach in beiden Brüsten. "Die oide Engelmacherin (vom Diamantengrund)", eine hochzynische Eloge auf semiprofessionelle Abtreibungsfacharbeiterinnen von Gerhard Bronner im Stil des Heurigenliedes fand Eingang in das Programm und viel Applaus vom Publikum.

gansch_breinschmid1Neunzig schräge Minuten von zwei superben Musikern mit einem Humorfaktor von 9+ auf der 10-teiligen Karl Valentin-Skala. (akro)