Nach dem Beginn seiner
Karriere 1948 in Detroit und massenhaft Hits für die unterschiedlichsten
US-Labels in den folgenden beiden Jahrzehnten bzw. einer späteren Würdigung in
Europa besonders durch die britischen Blues-Szene, deren Musik sich stark an
Hookers Vorlagen orientierte, war es still um "The Hook" geworden. 1970 gelang
John Lee Hooker gemeinsam mit der Band Canned Heat mit Hooker'n'Heat nochmals ein echtes Hit-Album, doch danach wurde der Bluesman von vielen Leuten schon abgeschrieben.
In den folgenden Jahren war ein Kurzauftritt im Blues Brothers-Film 1980 das
einzige Lebenszeichen von ihm.
Doch das Comeback gelang. Mithilfe von berühmten Freunden und Kollegen wie u. a. Van Morrison, Keith Richards, Bonnie Raitt, Robert Cray oder Ry Cooder gerieten auch die folgenden vier Alben Mr. Lucky (1991), Boom Boom (1992), Chill Out (1995) und Don't Look Back (1997) zu Erfolgen, bevor Hooker 2001 im Alter von 84 Jahren verstarb. Das Label Shout Factory hat nun begonnen, einige dieser späten Glanztaten von John Lee Hooker wieder zu veröffentlichen, jede CD wurde Remastered sowie mit Bonus-Tracks und neuen Liner Notes versehen.
Jealous Ein Album, das Mitte der Achtziger aufgenommen, andeutet, zu welcher Klasse Hooker immer noch fähig ist. Unterstützt von seiner Live-Band geriet "Jealous" sehr abwechslungsreich. Mal mit einem funky Groove ("Ninety days"), mal langsamer ("Early One Morning"). Ebenfalls gibt es ein Remake von "When My First Wife Left Me", einem Klassiker seiner Detroit-Zeit.
Boom Boom Das dritte Album nach dem Comeback. Der Star-Reigen geht weiter. Albert Collins, Charlie Musselwhite, John Hammond und Jimmy Vaughan sind diesmal die Promis, die die Songs veredeln. Nicht schlecht, aber schwächer als die beiden Vorgänger.
Chill Out Auf "Chill Out" fand die Kooperation mit Carlos Santana, die schon auf "The Healer" so erfolgreich gewesen war, eine Fortsetzung. "Chill Out (Things Gonna Change)" heißt der Track, bei dem Hookers entspannte Blues-Weisheit und Santanas Gitarren-Ekstase aufs Schönste zusammenfinden. Die Lyrics zu dem Song improvisierte Hooker "on the spot". Weiters als Gäste zu hören: Wieder einmal Van Morrison, Booker T. Jones, Charles Brown und Roy Rogers. Absolute Gänsehaut-Momente stellen sich ein, wenn Hooker solo zu hören ist ("Deep Blues Sea", "Tupelo" und "Woman On My Mind").
Don't Look Back Auf seinem letzten regulären Studio-Album ging für "The Hook" ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: einmal ein komplettes Album gemeinsam mit dem irischen Sänger Van Morrison aufnehmen. Es ist eindeutig zu hören, dass sich die beiden glänzend verstanden haben. Die Duette der beiden, z.B. auf der Van Morrison-Komposition "The Healing Game" sind vom Feinsten. Ein würdiger Abgang für den "Boogie Man", bevor er sich in die All-Star Band über den Wolken verabschiedete.
The Best of Friends Eine Art "Best Of" der letzten Alben. "Friends" versammelt die besten Tracks von "The Healer", "Mr. Lucky", "The Healer" und "Don't Look Back" sowie drei neu aufgenommene Tracks. Für Einsteiger unbedingt empfehlenswert. Wie heißt es abschließend so schön in einer der Liner Notes zu einem der Alben? "To learn more about John Lee Hookers life story, just give his records a spin". (Robert Fischer) |
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