mit den Schlagworten:
vega_suzanne_beautyandcrime"Die Stadt hat eine schwere Zeit hinter sich, und das Trauma sitzt tief. Ich wollte einfach ausdrücken, wie es ist, derzeit in New York zu leben." Suzanne Vega weiß genau, worüber sie spricht.

 

 

 

 

Die 47-jährige Songwriterin lebt fast ihr ganzes Leben im Big Apple: der Bogen spannt sich von der Kindheit in East Harlem über die ersten Konzerte in den Clubs der neu erwachenden Folk-Szene in Greenwich Village, bis zu den Überraschungserfolgen ihrer ersten beiden Alben Mitte der 1980er Jahre. Nicht zuletzt dreht sich ja auch einer ihrer größten Hits „Tom’s Diner“ (eigentlich ein A-Capella Song, der später in einer Dance-Version zum Hit wurde) „nur“ um ein kleines New Yorker Restaurant und deren Kunden. Im September 2001 wurde Vega genau wie alle anderen Einwohner von N.Y. durch den Terroranschlag auf die „Twin Towers“ schwer geschockt. Dass sie nun ihr neues Album „Beauty & Crime“ komplett ihrer Heimatstadt widmet, ist daher nur konsequent.

Musikalisch hat Vega leider wenig Neues zu bieten. Die Produktion (Jimmy Hogarth) von Beauty & Crime klingt den Vorgängeralben Nine Objects Of Desire (1996) sowie Songs In Red And Grey (2001) zum Verwechseln ähnlich. Obwohl sich Suzanne Vega prominente Gäste der aktuellen Musik-Szene ins Studio geladen hat (u.a. K.T. Tunstall, Tony Shanahan, Lee Ranaldo von Sonic Youth) und ein wenig mit Streichern experimentiert, bleiben neue Akzente in ihrem Klangbild aus. Die stärksten Momente gelingen ihr dann, wenn sie alle Beigaben einer "modernen Produktion" über Bord wirft. So überzeugen Songs wie "As You Are Now" oder "Anniversary" durch die Fokussierung auf Vegas Stimme, ihre Gitarre und eine zurückgenomme, dezente Begleitung. Dass Suzanne Vega die Kunst, formidable Songs zu schreiben, noch nicht verlernt hat, war abzusehen. Wenn sie es zusätzlich auch noch vermeidet, krampfhaft "modern" klingen zu wollen, gelingen ihr immer noch großartige Momente. (Robert Fischer)

CD-Tipp:
Suzanne Vega - Beauty & Crime
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Musik: @@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: EMI (2007)