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Roman
Heyne (2007)
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt
Gebunden
400 Seiten
ISBN: 978-3-453-01675-0
Von den rund 400 Seiten des neuen Romans von Dean Koontz sind zirka 390 Gänsehaut erzeugend lesbar, auf diesen Seiten macht der Autor den Lesern gruselige Freude. Wenn er schildert wie ein silberner Regen der manchmal nach Sperma schmeckt auf die Erde niederprasselt und eine Art neuzeitlicher Sintflut darstellt, wenn er beschreibt wie Menschen sich verwandeln, wie sie als fremdgesteuerte Zombies Angst und Schrecken verbreiten, wenn lebende Tote die Erde bevölkern und wie die zweitklassige Schriftstellerin Molly und ihr Angetrauter, ein gescheiterter Priester, am laufenden Band mit der Hilfe eines sich eigenartig benehmenden Hundes mit dem Namen Virgil, Kinder retten.
Koontz schildert die Gedanken und Gefühle in beeindruckender Manier, lässt Molly und ihren Mann an einen Angriff von Außerirdischen denken, bringt die Theorie von "Terra Forming" mit ins Spiel, entwickelt am Rande den einen oder anderen spannenden Charakter und schreibt dicht und spannungsgeladen - bis knapp vor das Ende des Romans eben.
Dann aber wird es schmerzhaft und als ob er Kardinal Schönborn und seiner skurrilen Idee des "Intelligent Design" eine Freude machen wollte stellt sich urplötzlich heraus, dass es den Teufel doch echt und ganz wirklich gibt und er gekommen ist um zu "sieben", sprich, um die Bösen von den Guten zu trennen und sich einen Vorrat von dunklen Seelen für die nächsten paar Jahre anzulegen. Nur Kinder kann man nicht "sieben", nicht mal der Teufel kann es und deshalb dürfen sie auch überleben, inklusive den "guten" Menschen, die eben diese Kinder retten wollen. So gut der neue Roman von Dean Koontz auch beginnt, so blöd endet er. (akro)