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trapattoni

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Egoth (2006)
250 Seiten
ISBN-10: 3-902480-31-9
ISBN-13: 978-3-902480-31-6

Ich habe fertig!

Obwohl die Fußball-Saison in Österreich gerade erst wieder begonnen hat, sind sich die meisten Journalisten und andere Szene-Insider schon vorab einig, dass Salzburg diesmal das Rennen machen wird. Gut, wer mit so vielen Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze steht, braucht sich vor der Konkurrenz wahrlich nicht zu fürchten. Doch wer ist der Mann, der gemeinsam mit seinem Co-Trainer Lothar Matthäus die Salzburger zu diesem Erfolgslauf geführt hat? Der italienische Meister-Coach Giovanni Trapattoni ist in der Öffentlichkeit vor allem dafür bekannt, dass er in seinen Erklärungen voller Emotion gerne die deutsche Sprache grammatikalisch verdreht ("Ich habe fertig"), aber auch das Bild des "Fußball-Sirs" oder des gewieften Taktikers wird von den Medien gerne verbreitet. Der Band "Trapattoni" von Elisabeth Schlammerl und Egon Theiner zeichnet den Lebenslauf des 1939 geborenen Fußballers und Trainers abseits von Klischees und Legenden nach.

Die Trainerkarriere von "Trapp" begann 1972 bei der Jugendmannschaft des AC Mailand (wo er vorher auch als Spieler in mehr als 350 Partien große Erfolge feierte), und führte den Italiener in den folgenden drei Jahrzehnten zu zahlreichen europäischen Spitzenklubs wie Juventus Turin, Inter Mailand, Benfica Lissabon oder Bayern München. Mit mehr als 20 gewonnenen Titeln zählt Trapattoni zu den weltweit erfolgreichsten Trainern, seit Mai 2006 ist er gemeinsam mit Lothar Matthäus für Red Bull Salzburg tätig. Schlammerl und Theiner erzählen die Lebensgeschichte des Giovanni Trapattoni in einem angenehm nüchternen Stil, ohne jemals in Lobhudelei oder blinde Heldenverehrung abzudriften. Daneben wird aber auch dem Umstand, dass Trapattoni sehr wohl auch das Leben abseits des grünen Rasens kennt und schätzt, und seine Hobbys (klassische Musik, Opern, gutes Essen) intensiv pflegt, ausreichend Rechnung getragen.

Das so entstandene Bild einer Persönlichkeit, die neben großer sportlicher Erfahrung auch über Herz und Charakter verfügt, macht Giovanni Trapattoni noch ein Stück sympathischer und interessanter. Denn Hand aufs Herz, hat man bei vielen anderen Trainern heutzutage nicht oft den Eindruck, dass diese außer Fußball und Gedanken an Ihren Kontostand keinerlei andere Interessen besitzen? Vorzüglich abgerundet wird „Trapattoni“ zudem durch einen reichhaltigen Statistik-Teil, in dem die wichtigsten Spiele und Titel des Meistertrainers berücksichtigt sind. (Robert Fischer)