Der Autor Giorgio Faletti erfreut sich in seinem Heimatland Italien als Kabarettist, Komiker und Liedermacher großer Beliebtheit. Sein erster Roman „Ich töte“ erschien im Original 2002 und verkaufte sich phänomenal. Jetzt liegt sein zweiter Roman „Im Augenblick des Todes“ vor, nur: die Reaktion auf das Werk ist nicht ganz so eindeutig.
Der Sohn des Bürgermeisters von New York, ein durchgeknallter Künstler auf dem Selbstfindungstrip wird auf seltsame Art und Weise ermordet. Der Halbbruder des Bürgermeisters, ein Ex-Polizist der seine Karriere auf Grund einer Falschaussage für seinen Halbbruder aufgab, wird zu Hilfe gerufen. In seiner Wohnung, die er bereits gekündigt hat da er sich auf eine nicht näher beschriebene Reise begeben wollte, hat sich in der Zwischenzeit ein geheimnisvolles, zweigeschlechtliches Wesen eingenistet und eine superreiche italienische Polizistin erlebt nach einer Liebesnacht mit einem Popstar dessen Ermordung aus nächster Nähe. Dabei verliert sie ihre Sehkraft, die ihr aber dank einer neuen Operationsmethode von einem amerikanischen Arzt wieder gegeben wird.
Diese seltsamen Handlungsfäden, es geschehen noch mehr Morde und alle erinnern an die Comic-Figuren „Peanuts“ von Charles M. Schulz, verknüpft der Autor zu einem spannenden Plot – wären da nicht diese schrecklichen Längen im Text und der sehr eigenartige Stil, was aber freilich auch an der Übersetzung liegen kann. Stellenweise holpert die Erzählung wie ein Schüleraufsatz und 100 Seiten weniger wären ganz sicher mehr gewesen.
Der spannende Schluss tröstet ein wenig über die vielen unnützen Seiten hinweg und macht aus dem Roman ein zumindest halbwegs lesenwertes Buch. (akro)
Story: @@@@
Stil: @@
Page & Turner
Goldmann Verlag München, 2006
Gebunden, 544 Seiten
ISBN-10: 3 442 20299 X
ISBN-13: 978 3 442 20200 7