Der Suchanek ist wieder da. Und mit ihm ein neuer skurriler Fall.

Nach "Volksfest" und "Nachtmahl" ist die Krimi- Trilogie mit "Altenteil" nun komplett. In bekannter Nikowitz-Manier schickt der Autor seinen Hauptprotagonisten Suchanek diesmal ins Altersheim. Der Grund: Ein Monat Sozialarbeit wegen ein bisserl Gras. So landet der 36-jährige Langzeitarbeitslose mit Hang zu lustigen Zigaretten im "Haus Sonne", wo sich die täglichen Highlights auf Nachmittagstanz und Rollstuhlrennen belaufen. Nur widerwillig seinen Bußdienst antretend ahnt Suchanek noch nicht, dass dieser Monat alles andere als fad werden wird.

Wenn der Mörder Bingo spielt

Dass im Altersheim immer wieder mal jemand das Zeitliche segnet, gehört dort eigentlich zum Alltag. Doch als dann eines Tages der alte Vilimsky in der Waschmaschine gefunden wird, ist plötzlich nichts mehr, wie es vorher war. Irgendjemandem geht das mit dem Sterben offenbar nicht schnell genug. Das in Suchanek schlummernde Detektiv-Gen ist geweckt: Zusammen mit seinem Jugendfreund und persönlichem Marihuana-Lieferanten Grasel sowie einem zynischen, bettlägerigen Heimbewohner macht sich Suchanek auf die Suche nach dem Mörder.

Böser geht's nimmer

Rainer Nikowitz legt mit "Altenteil" das perfekte Beispiel dafür vor, dass Satire keine Grenzen gesetzt sind. Sein neuester Kriminalroman strotzt von der ersten bis zur letzten Seite nur so vor Pointen und schwarzem Humor. Ein schaurig-skurriler Kriminalroman mit Charakteren, wie sie schräger nicht sein könnten, garniert mit dem herben Charme der österreichischen Mentalität. Der Nikowitz weiß halt, was er tut. //

Text: Katharina Hoi
Foto: Philipp Horak

Buch-Tipp:
Rainer Nikowitz: Altenteil
Bewertung: @@@@@
Verlag: Rowohlt Polaris (2017)