mit den Schlagworten:

grisham_liste

Der amerikanische Erfolgsautor ist bekannt für seine episch angelegten Thriller. Nicht anders verhält es sich mit dem vorliegenden Roman. Von Manfred Horak.
 

Es liest sich zwar recht zügig, dennoch bleibt im Laufe der 479-seitigen Geschichte einiges auf der Strecke. Warum dieser Trend weiterhin anhält mit elendslangen Erzählsträngen zum Erfolg zu kommen, sei einmal dahingestellt, denn gerade John Grisham ist ja einer der erfolgreichsten seines Genres und gerade John Grishams Romane zählen zum üppigsten – zumindest was die Seitenanzahl betrifft. „Die Liste“ zeigt einmal mehr sehr schön, weshalb Grisham zu den erfolgreichsten Autoren zählt und Massenpublikum anzieht. Die Handlung ist komplex aufgebaut, wenn auch einfach, es gibt Identitätsfiguren und das Böse ist böse, so wie das Gute gut ist. Da bleibt nicht viel Platz dazwischen, vielleicht gerade noch eine US-amerikanische Flagge – und, ach ja, anstelle von Stars’n’Stripes gespickt mit Kritik am System. Ja, das wollen die Leute. Und das ist auch – generell – okay. Auf der Strecke bleibt dafür die sprachliche Prägnanz, so etwas wie Poesie und so etwas wie Anspruch. Haften bleibt hingegen das drehbuchartige Element. Man sieht die Filmszenen vor sich und man weiß auch wie die Figuren aussehen, man kennt sie ja aus Hollywood. Der Plot? Ein Mörder wird verurteilt und schwört nach seiner Entlassung auf Rache. Perfid. Strandlektüre. Mehr leider nicht. (mh; 2005) 

@@
Heyne Taschenbuch
480 Seiten
ISBN 3-453-43098-0