Noch größer, noch schöner, noch gewaltiger, noch mehr Superlativ. Ein Buch über die Weltrekorde der Natur, was kann man sich darunter vorstellen? Nun: Leset, sehet und staunet.
Die Natur als einziges Weltspektakel mit all seinen Merkwürdigkeiten und Besonderheiten steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Es geht um Wachstum, Größe, Höhe, Tiefe, Oberfläche, Länge, Volumen, Sinne, Temperatur, Geschwindigkeit, Häufigkeit, Anzahl, Dichte, Licht, Vermehrung, Feindseligkeit, Alter, Dauer, Gewicht und um Extremwerte - gebündelt in kurzen Texten und bestechenden Fotografien. Das leuchtendste Insekt bekommt darin ebenso Platz wie die höchste Salzkonzentration in einem See oder der welthöchste Steilhang. Gezeigt werden riesige Kristalldrusen und Tiere mit der kürzesten Lebenszeit, aber auch das massivste Fragment eines Meteoriten bis hin zum schwersten Baumzapfen, dem schwersten Samenkorn und dem interessantesten Kandidaten für die Energiegewinnung aus Biomasse, um nur einiges weniges aufzuzählen. "Weltrekorde der Natur" ist ein Lehrbuch für Rekordsüchtige und für solche, die an einer Teilnahme bei der Millionenshow spekulieren. Einziger Wermutstropfen: Nicht jedes der Weltenwunder ist bebildert, so fehlt z.B. leider ein Foto vom einsamsten Baum. Von jener sechs Meter hohen Fichte auf der Campbell-Insel, die 700 Kilometer südlich von Neuseeland steht bzw. 200 Kilometer entfernt von weiteren Fichten. Nun, vielleicht liegt das ja auch daran, dass ohne Genehmigung heute niemand die Campbell-Insel betreten darf. Alles in allem ein wichtiges Buch und gleichzeitig Hommage an die Welt, aber auch ein Buch, das mir persönlich typografisch zu schrill - quasi Weltrekord-mäßig "laut" - aufbereitet ist. (Manfred Horak) Buch-Tipp: |
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