Man nehme eine Sympathieträgerin, die sich mittelprächtig selbst entwickelt, als Identifikationsfigur für die Zielgruppe, eine zeitgemäß zersprargelte Familie rundherum, stereotype Figuren, wie sie in jedem Dorf vorkommen und eine Leiche. Das alles tue man mit einem dunklen Geheimnis gleichmäßig vermischt zwischen zwei Buchdeckel - und fertig ist der Krimi "Der Tote vom Leuchtturm" von Anke Cibach.
Tilde ist rüstige sechzig, fühlt sich kein bisschen alt und lebt in einem ersteigerten Leuchtturm auf Ziegensand. Dort malt sie Fische und bastelt an Skulpturen aus Treibholz, denen sie poetische Namen wie "kleiner Sandmann" oder "Gott des Mammons" verleiht. Sie hat auch einen Liebhaber, der ihren Körper so anbetet wie er ist, aber trotzdem erst auf Seite 90, lange nach der ersten Leiche, angerufen wird. Zum Geburtstag wird Prof. Dykland, Tildes Mäzen, angeschwemmt. Sie stolpert in einen Kriminalfall und macht sich als Hobbydetektivin ans Werk. Dafür spannt sie gleich die zufällig wiedervereinte Familie ein. Lösen wird das Rätsel dann aber doch der junge Feschak Malte. Eigentlich kennt der die Lösung schon von Anfang an. Nur Tilde und damit auch der Leser erfährt das erst am Schluss, sonst gäbe es kein Buch. Und so sind die Guten gar nicht alle gut Buch-Tipp: |
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