Die zerbrechlichen Facetten unserer Natur mit all seinen faszinierenden Farb- und Formkompositionen stehen im Fokus des prächtigen Bildbandes "Das gefährdete Paradies" von Philippe Bourseiller. Gezeigt wird in eindringlichen Fotografien die Einzigartigkeit unseres wertvollen Planeten.
Bereist hat Bourseiller alle fünf Kontinente und in seinen großflächigen Fotografien sind allerlei Stimmungen und Gedanken festgehalten und formuliert, die der Opulenz des Bandes würdig entsprechen. Aber bevor es mit den Fotos losgeht erinnert der Genetiker und Philosoph Albert Jacquard im Vorwort noch einmal, dass jeder einzelne Gegenstand im Universum das Ergebnis einer langen, etwa 15 Milliarden Jahre währenden Geschichte ist, und dass somit Paradiese einem ständigen Wandel unterliegen. Seine Ausführungen und Überlegungen wissenschaftliches für Nicht-Wissenschaftler auszuformulieren bzw. in reduzierter Form vollständig zu erläutern sind ja mittlerweile legendär und nicht immer unbedingt gelungen, in diesem Vorwort allerdings schiebt er einen Gedanken vor sich her, der tatsächlich sehr gut zum vorliegenden Bildband "Das gefährdete Paradies" passt: "Wir Menschen", schreibt Jacquard, "haben die Schönheit erfunden." Man kommt nicht umhin die Fotos von Bourseiller als schön zu empfinden, auch wenn sie oft bedrohliches zeigen, wie z.B. "Kochende Erde" in Form von Lavaströmen oder die gewaltige Windkraft eines entstehenden Tornados in den weiten Ebenen Minnesotas. Der Fotograf zeigt auch Bilder von großen Umweltschäden - sei es die gewaltige Dürre in der Danakilsenke in Äthiopien, sei es ein ausgetrocknetes Flussbett in Bolivien, um nur zwei Beispiele von vielen zu nennen - das perfide daran: Auch diese Fotos sind schön, auch wenn sie mit der Fragilität unserer Natur "spielen". Es sind quasi Verrätselungen, die nur aufgrund der begleitenden Textinformationen von Sally Zalewski aufklären, und eben auch dezidiert auf die Gefährdung des Paradieses - der Erde - mit aller Deutlichkeit hinweisen. Losgelöst davon sind die Fotografien von Philippe Bourseiller einzig und allein ganz große Fotokunst. Ästhetik pur. (Manfred Horak) Buch-Tipp: |
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