Rote Riesen, Weiße Zwerge, Supernova, Neutronensterne, Pulsare, Exoplaneten und veränderliche Sterne mit all ihren chemischen und physikalischen Prozessen stehen im Zentrum des profunden und sachkundigen Buchs "Weißt du wie viel Sterne stehen?" von Harald Lesch und Jörn Müller. Eine komplexe Thematik also, geschrieben für naturwissenschaftliche Laien.
Freunde der himmlischen Erscheinungen kennen Harald Lesch bereits aus seiner TV-Sendung Alpha Centauri, die in den Jahren 1998 bis 2007 langsam aber sicher zur kultigen Wissenschaftsreihe im Bereich der theoretischen Astrophysik reifte. Wie Sterne entstehen war dabei bereits eine der ersten Folgen, die auch quasi als Basis für das vorliegende Buch dient. So asketisch die Fernseh-Reihe aufgebaut war (ein leeres Klassenzimmer war die Kulisse, später ging Lesch in ein Zwiegespräch in einem Restaurant über), so sehr konnte sich das interessierte Publikum in die Inhalte reinzoomen. Der Fokus blieb immer nahe am vorgegebenen Thema einer Folge und das Beste daran war, das Lesch jeweils sehr weit ausholte und stets prima Verbindungen zur Weltliteratur aber genauso zu Alltagssituationen herstellte. Ein Ansatz, der bei Weißt du wie viel Sterne stehen? leider etwas in den Hintergrund gedrängt wird, vielmehr eine Tiefe der Materie sucht, die ein gutes Maß an Vorwissen verlangt. Wenn man allerdings mit den Begriffen Rote Riesen, Weiße Zwerge, Supernova, Neutronensterne, Pulsare etwas anzufangen weiß und mehr über ihre chemischen und physikalischen Prozesse wissen möchte ist dieses Buch gerade richtig, das Wissen zu vertiefen. Das Autorenduo Harald Lesch und Jörn Müller simplifiziert die Thematik nämlich nicht, sondern beschreibt das vorhandene wissenschaftliche Wissen bzw. die gängigen Thesen in ausgesprochen moderater Form und hantelt sich Kapitelweise durch die Elementeküche, schreibt über die Geburt der Sterne ebenso wie darüber was einen Neutronenstern zu einem Pulsar macht, reist durch planetarische Nebel, definiert Sonnenmassen, erklärt das Wesen von Exoplaneten und berichtet über Supernovaüberreste. Intergalaktisch wertvoll, kosmisch tief und astrophysisch niveauvoll. (Manfred Horak) Buch-Tipp: |
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