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OMNIBUS Bertelsmann (2007)
53 Seiten
Illustrationen: Lena Anderson
Altersempfehlung: 9+
ISBN-978-3-570-21790-0
Schon beim ersten Durchblättern dieses liebevoll arrangierten Taschenbuchs bekommt man Lust auf dessen Inhalt. Erscheinen doch die Illustrationen und der Text in Kombination mit Monet'schen Bildern reizvoll und die Thematik für Kinder interessant aufbereitet.
Zu Besuch bei Monet
Beim intensiveren Eintauchen in das Buch schleichen sich jedoch Zweifel ein. Hat man ein Bildungsbuch für Kinder in der Hand? Geht es um ein sinnliches Eintauchen in den Impressionismus? Soll Interesse für das Malen an sich geweckt werden? – Wahrscheinlich von allem ein wenig. Interessant und einfallsreich ist jedenfalls die Rahmenhandlung: Linnéa, das Mädchen mit der Vorliebe für Blumen und Pflanzen, wandelt gemeinsam mit ihrem Freund, dem pensionierten Gärtner Herrn Blümle, auf den Spuren Monets. Die beiden besuchen Ausstellungen in Paris und fahren nach Giverny, wo sie das Haus von Monet und dessen großer Familie besichtigen. All das wird mit großem Gespür und auch mit Witz beschrieben. Das unkonventionelle Reisegespann Herr Blümle und die kleine Linnéa unternehmen ganz selbstverständlich gemeinsam eine Reise, wobei mit keinem Wort ein trauter Familienverband erwähnt wird, dem Linnéa angehört. Linnéa fungiert vielmehr als autonome Kind-Berichterstatterin, die die Leserschaft von Anfang an durch das Buch führt. Wobei die ihr in den Mund gelegten Worte dann doch zuweilen zu erwachsen klingen und in der Rezensentin ein wenig die Sehnsucht nach Guus Kuijers authentischer Kinder/Jugendsprache erwacht. – Aber dies sei nur am Rande erwähnt.
Ein Bildungsbuch mit Spaß
Zentraler Ort des Buches ist das Haus und der Garten in Giverny, welches der Lebensmittelpunkt der Familie Monet war und ein kleines Paradies gewesen sein muss. Anhand der wunderbaren Illustrationen von Lena Anderson und der gut verständlichen Sprache Christina Björks wird das Leben Monets intensiv durchleuchtet. Sie beschreibt Monet nicht nur als impressionistischen Maler mit Rauschebart und einer Vorliebe für Seerosen, sondern durchleuchtet auch seine dunkleren Seiten als Familientyrann, mit dem es seine Kinder beiderlei Geschlechts nicht gerade leicht hatten.
Linnéa sitzt und malt: Seerosen natürlich. Und es bleibt zu hoffen, dass diese gelungene Figur – und Herr Blümle - sich in den folgenden Bänden stetig weiter entwickeln dürfen, auch ein wenig jenseits des Bildungsbürgertums für Kinder. (Evelyn Blumenau)