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Haymon Verlag (2007)
Gebundene Ausgabe, 346 Seiten
ISBN-10: 3852185262
ISBN-13: 978-3852185262
Obwohl Jürgen Benvenuti in den Medien mehrfach als "Shooting Star" der heimischen Krimi-Szene tituliert wurde, vermag sein neues Buch Big Deal nur ansatzweise an diese Vorschusslorbeeren anzuschließen.
Zur Story: Ein Chemiker, der in der Drogenproduktion beschäftigt ist, flüchtet mithilfe der Polizei vor seinem ehemaligen Arbeitgeber, einem Bandenchef in Südamerika, nach Europa. In Prag will er unbehelligt ein neues Leben beginnen, und um dieses Ziel zu erreichen, wurde er auch mit einem neuen Gesicht ausgestattet. Doch der Bandenchef erfährt durch einen Kurier, wo sich sein Ex-Mitarbeiter aufhält, und entsendet drei Männer nach Prag, die den Chemiker aufspüren und liquidieren sollen. Zufällig erfährt auch die Drogenfahnderin Natascha Heller, die wegen Ihrer manchmal etwas ungestümen Arbeitsweise von Ihrem Chef für einige Zeit beurlaubt wurde, von dem Plan und heftet sich an die Fersen der drei Männer. Doch was Natasche Heller nicht weiß, ist dass auch Sie selbst vom erfolglosen Journalist David Schrott beschattet wird, der hofft, über die Zollfahnderin an eine gute Geschichte für sein nächstes Buch zu kommen.
So weit, so gut. Obwohl diese Ausgangslage nicht uninteressant ist, schafft es Jürgen Benvenuti auf den folgenden ca. 350 Seiten selten wirklich Spannung und Nervenkitzel aufkommen zu lassen. Zwar gelingt ihm durch flotten und witzigen Sprachstil sowie clevere Perspektivenwechsel oder detailgetreue Personen- und Ortsbeschreibungen die Handlung abwechslungsreich zu schildern, doch echte Gänsehaut, wie man Sie z.B. von den Büchern von Henning Mankell kennt, kommt selten bis gar nicht auf. Das liegt zum Teil auch daran, dass sich im Ablauf der Geschichte die Zusammenhänge mehrfach so unwahrscheinlich zueinander fügen, dass man schon früh das voraussehbare Happy End erahnt. Trotzdem hat dieses Buch ein Gutes. Es weckt die Reiselust nach Prag. Die besondere Atmosphäre der "goldenen Stadt" ist in diesem Buch gut eingefangen. Das Drumherum ist leider kein "Big Deal". (Robert Fischer)