Das Kulturnetz Hernals setzte mit mehr als 60 künstlerischen Projekten und ca. 3000 Gästen einen deutlichen kulturellen Impuls im 17. Wiener Gemeindebezirk.
Das erste Kunst- und Kulturfestival ist am 26.6.2011 erfolgreich zu Ende gegangen. Der TATORT Hernals bot 10 Tage lang ein vielfältiges künstlerisches und kulturelles Programm und lockte in diesem Zeitraum insgesamt an die 3000 BesucherInnen zu mehr als 60 Projekten und Veranstaltungen. Die Beiträge zu den verschiedenen Teilprojekten gestalteten über 50 KünstlerInnen oder Künstlergruppen, die zum großen Teil aus Hernals, aber auch aus anderen Bezirken stammten. Weiters waren internationale KünstlerInnen aus Polen oder China zu Gast. Sie alle engagierten sich in ihrer Freizeit und traten überwiegend gratis auf, wodurch das Low-Budget-Festival letztendlich umgesetzt werden konnte. Organisiert wurde das Festival von engagierten Mitgliedern der Plattform Kulturnetz Hernals. Mit Unterstützung des Bezirks Hernals und der Gebietsbetreuung des 17. und 18. Bezirks gelang es, einen weit über die Grenzen des Bezirks reichenden Impuls für Kunst, Kultur und Miteinander zu setzen, welcher sich in der Arbeit der offenen Kulturplattform "Kulturnetz Hernals" fortsetzen soll. Was alles geschah... Der im Rahmen des Projekts "Textile Texte" von Anna Holly und Gudrun Lenk-Wane verkleidete Alszauberbrunnen am Elterleinplatz zog als Kunstprojekt im öffentlichen Raum wohl am meisten Aufmerksamkeit auf sich. Viele Passanten blieben verwundert stehen, verlangsamten ihr Tempo, fotografierten, erfreuten sich oder nahmen Anstoß. Das Projekt "Kunstschaufenster" hinterließ im Stadtbild von Hernals unübersehbare Spuren und half mit, den Bezirk Hernals von einer ungewohnten, bunten und neuartigen Seite zu zeigen und die künstlerischen Potentiale des Bezirks sichtbar zu machen. Nebenbei entwickelten sich daraus auch einige fortdauernde Kooperationen zwischen Kunstschaffenden und Kaufleuten. Das "Reisebüro Ottakringerstrasse" als Standort des Promenadologieprojekts des Vereins Offene Galerie Ardizón war Ausgangspunkt unterschiedlicher künstlerischer Spaziergänge, die einluden, die Gassen, Strassen und Plätze des Bezirks zu durchwandern und aus anderen Perspektiven zu erleben. Auch das Filmfest LINSE fand dort statt. Im Basislokal in der Geblergasse 47 entwickelte sich ein neuer offener Sozialraum mit angenehmer Kaffeehaus- und Schanigartenatmosphäre. Das vielfältige Rahmenprogramm lokaler und internationaler Acts unterschiedlicher Genres begeisterte Kunst- und Musikinteressierte. Eine stetig wachsende Fangruppe des "Kuchenlochs" der Künstlergruppe H.A.P.P.Y. erfreute sich an Kaffee, Kuchen und gemütlicher Vorstadtluft. SonnenanbeterInnen nutzten die Liegestühle im Garten zum Ausruhen und zum urbanen Naturgenuss. So versammelte sich eine Woche lang ein breit gestreutes Publikum von Hernalserinnen und Zuagrasten, Kindern und Eltern, Alt und Jung. Dem Veranstaltungsteam gelang es im zwischengenutzten Raum der ehemaligen BMW Werkstatt Pfiehl eine einmalige Atmosphäre selbstverständlicher Gemütlichkeit zu erzeugen und den Bezirk um einen Ort vielfältigen Miteinanders zu bereichern. Das Festival zeigte, dass es in Hernals viel zu erleben gibt, dass Hernals viel zu präsentieren hat. Die gegenseitige Annäherung von KünstlerInnen, BewohnerInnen, Kaufleuten und Institutionen in und außerhalb des Bezirks lässt hoffen, dass die Plattform Kulturnetz Hernals mit der notwendigen Unterstützung auch weiterhin für kulturelle Impulse im Bezirk sorgen kann. (Monika Herschberger) |
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