Während Nicole Six und Paul Petritsch den Hauptraum der Secession mit nichts weiter als einem einzelnen Betonklumpen sowie einer Palette, auf der 20.000 Poster gestapelt sind - "die Welt in Bildern zur freien Entnahme" - betont asketisch bespielen, gibt man sich im Keller desselben Gebäudes weit irdischeren Freuden hin: Christoph Büchel ließ das Untergeschoss in einen Swingerclub umbauen, welcher angeheizt von Kleinformat, blauen Ordnungshütern & Co. im Zentrum Österreichs neuesten Kunst-Skandals steht.
Räumliche Installationen, welche auf die gegenwärtige Gesellschaft Bezug nehmen, sind fixes Konzept des international erfolgreichen Schweizer Künstlers: so umfasste die 2008 im Kasseler Fridericianum realisierte Ausstellung "Deutsche Grammatik" unter anderem einen Discount-Supermarkt, Angesichts so viel Freizügigkeit im heiligen Rahmen der Kunst spinnt die mediale und politische Resonanz in diesem Zusammenhang Forderungen, die von Subventionsrückzahlungen bis Vergnügensteuererhebung reichen. Hier stellt sich die Frage, was da schief gelaufen ist, im Zuge der allgegenwärtigen Sexualisierung unserer Gesellschaft - eine soziale Gegenwart, die wie selbstverständlich TV-Soaps über Prostituierte produziert, in der Ausstellungs-Tipp: |
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