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art-brut-japan-kunsthausDas Schaffen von 15 autodidaktischen Künstlern aus Japan ist erstmals in Österreich und im Rahmen des Österreich-Japan Jahres 2009 bis 18. Oktober im Kunsthaus Wien zu sehen. Gezeigt werden in der Ausstellung "Art Brut aus Japan" rund 140 Werke aus der Collection de l'Art Brut in Lausanne.



Jeder der präsentierten Künstler, die am Rande der japanischen Gesellschaft und oft auch in psychiatrischen Einrichtungen leben, hat sich durch seine Kunst eine eigene Welt hoher ästhetischer Intensität erschaffen. Die Künstler werden mit ihrer Malerei und Grafik, ihren Skulpturen und Plastiken ebenso präsentiert wie durch berührende Dokumentarfilme, die ihre Schicksale, Lebensumstände und Arbeitsweise vermitteln. "Art Brut aus Japan" umfasst rund 140 Werke und wurde von der Collection de l'Art Brut in Lausanne, dem international renommierten Museum für Art Brut, entwickelt.

Der französische Maler und Bildhauer Jean Dubuffet (1901–1985) prägte den Begriff Art Brut und leitete die Beschäftigung mit autodidaktischer Kunst ein. art-brut-japan-02Er ermöglichte 1971 durch die Schenkung seiner Sammlung an die Stadt Lausanne die Gründung der 1976 eröffneten Collection de l'Art Brut. Das Kunst Haus Wien widmete bereits im Jahr 1995 Dubuffet eine Einzelausstellung und bringt nun mit "Art Brut aus Japan" erstmals eine Ausstellung aus der Collection de l'Art Brut in Lausanne nach Wien. Die Ausstellung vereint Werke von 15 autodidaktischen Kunstschaffenden, die in verschiedenen japanischen Städten - insbesondere in Kyoto, Kobe und Yokohama - leben. Sie entziehen sich kultureller Konditionierung und sozialer Anpassung an die japanische Gesellschaft. Ihre künstlerische Erfindungskraft entfaltet sich losgelöst vom Kunstbetrieb und mündet in die Schaffung autonomer, höchstpersönlicher Welten.
Für den 1943 geborenen Masao Obata etwa sind Heiratszeremonien ein zentrales Sujet in seinen mit Farbstift auf gebrauchten Kartonstücken gestalteten Werken, die von seiner Lieblingsfarbe Rot beherrscht sind. Der 1974 geborene Takashi Shuji schafft mit Pastell und Radiergummi Arbeiten, die oft art-brut-japan-03von Objekten aus seiner Umgebung ausgehen, die er ihrer Farbwerte beraubt und in ihrer emotionalen Wirkung in seinem Inneren darzustellen scheint. Während der 1982 geborene Shinichi Sawada aus Ton geheimnisvolle Geschöpfe einer privaten Mythologie formt, fährt der 1934 geborene Eijiro Miyama in mit Puppen geschmückten Kleidern und mit exzentrischen Kopfbedeckungen aus gebrauchten Gegenständen durch die Straßen von Yokohama. Zur Ausstellung erscheint auch ein Katalog, sowie die DVD "Diamants Bruts du Japon" von Philippe Lespinasse und Andress Alvarez mit 9 Kurzfilmen. (pt/mh; Fotos: Onishi Nobuo / © Collection de l’Art Brut, Lausanne, Schweiz)


Kurz-Infos:
Art Brut aus Japan
16. Juli bis 18. Oktober 2009
Kunst Haus Wien
Untere Weißgerberstraße 13
1030 Wien
Öffnungszeiten: täglich 10 – 19 Uhr

Kuratorin: Lucienne Peiry (Leiterin der Collection de l’Art Brut)

Folgende Künstler sind vertreten: Shinichi Sawada – Satoshi Nishikawa – Mitsuteru Ishino – Hidenori Motooka – Masao Obata – Yuji Tsuji – Takashi Shuji –Takanori Herai – Yoshimitsu Tomizuka – Eijiro Miyama – Toshiaki Yoshikawa –  Moriya Kishaba – Chiyuki Sakagami – Kunizo Matsumoto – Yumiko Kawai.

Eintrittspreise: € 9,-, ermäßigt € 7,-

Führungen: Sonn- und Feiertag um 15 Uhr und gegen telefonische Voranmeldung