Literaturpolitik in Wien? Gibt es das überhaupt? In einer ersten Veranstaltung mit dem Titel "Wie sollte eine Literaturpolitik der Stadt Wien aussehen?" wurde bereits dieser Frage nachgegangen (die Antworten darauf gibt es in Bälde auf Kulturwoche.at zum Nachhören), am 28.11. werden verantwortliche Kulturpolitiker aus Wien gebeten Statements zur Frage "Wie kann diese Literaturpolitik umgesetzt werden?" abzugeben.
Wenn sich die Kunst- und Kulturförderung der Stadt Wien in den letzten Jahren ins Gespräch gebracht hat, dann wegen der Neuerrichtung von Museen, wenn sie in die Schlagzeilen gekommen ist, dann wegen ihrer Ausgaben zur Förderung von Musicals, Fragen der Literatur und der Literaturförderung sind seit den 1970er Jahren kaum noch zur Diskussion gestanden. Die aktuelle Situation der Kunst- und Kulturförderungen stellt sich gegenüber den letzten 40 Jahren kaum verändert dar, der Mittelbedarf der Großen steigt mit der Kostenentwicklung, die vernachlässigten Bereiche bleiben weiter vernachlässigt. Das offizielle kulturelle Wien hat sich dem kulturellen Erbe, der Repräsentation, Unterhaltung und den Volksfesten verschrieben, das zeigt schon ein erster flüchtiger Blick auf eine Aufstellung der von der Stadt Wien in der Geschäftsgruppe Kunst und Kultur meistgeförderten Einrichtungen. Zeitgenössische Literatur spielt, wenn überhaupt eine, so eine unauffällige untergeordnete Rolle. Das trifft auch beim Vergleich mit den anderen Kunstsparten zu, die aus ähnlichen Ausgangssituationen in den 1970er Jahren gestartet sind und mittlerweile um ein vielfaches höher als die Literaturförderung dotiert werden - siehe dazu die von der IG Kultur Wien in Auftrag gegebene Studie Kultur und Geld. Wie sollte eine Literaturpolitik der Stadt Wien aussehen? Wie kann diese Literaturpolitik umgesetzt werden?
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