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Eine bayerische Sportkomödie über die Winterolympiade 1952 in Oslo (das sich übrigens nicht in Schweden befindet, wie unter www.cineplexx.at zu lesen ist, sondern immer noch in Norwegen) ist der Kinofilm „Schwere Jungs“, das anfangs beim Rezensenten die Frage aufwarf, ob man willens ist in den Film reinzukippen, oder, nach Gnade winselnd, schnell das Weite sucht. Ehe diese Überlegung zu Ende gedacht war punktete der Film bereits mit einigen humorvollen Sequenzen. Im Mittelpunkt stehen der Gamser und der Dorfler. Die beiden Konkurrenten können unterschiedlicher nicht sein, der eine (Gamser) ist nicht gerade mit Glück gesegnet – ein Umstand, der bis zurück auf die Kinderbobolympiade reicht, der andere (Dorfler) – der Sieger der Kinderbobolympiade – wurde hingegen ein echter Erfolgsmensch. Da nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland ja einige Zeit von olympischen Bewerben ausgeschlossen war, gab es für Gamser auch nie eine Chance für Revanche – bis, ja, bis eben ins Jahr 1952, jenes Jahr, an dem erstmals seit 1936 Deutschland wieder bei einer Winterolympiade mitmachen durfte. Dorfler, der mit seinem Viererbobteam einer der Favoriten auf Olympiagold ist, kann es zunächst kaum glauben, dass Gamser sich in die Qualifikation traut, um als zweites Viererteam in Oslo mit dabei sein zu können, fuhr Gamser und seine Kumpels seit der Schmach aus Kindertagen doch niemals mehr Bob. Noch größer daher die Überraschung, dass sie es doch tatsächlich schafften. Soweit auch einigermaßen die Vorhersehbarkeit, bevor es zum großen Finale kommt, das dann doch eine halbwegs überraschende Wende anbietet. Bis dahin gibt es jede Menge gute Schmähs, bei dem zum Teil kein Auge trocken bleibt, die sich durchwegs lohnen gesehen zu werden. Das sehr gute Schauspielerensemble, allen voran mit den Protagonisten Sebastian Bezzel als Gamser und Nicholas Ofczarek als Dorfler weiß stets mit Biss zu überzeugen und sorgt fast im Minutentakt für Lacher. Regisseur Marcus H. Rosenmüller machte aus „Schwere Jungs“ aber nicht einfach eine Filmkomödie um des Klamauks willen, sondern eine heitere Sicht auf immer besser werdende Zeiten für die Bevölkerung in Deutschland, Stichwort Wirtschaftswunder. Penible Recherchen über diese Zeit spiegeln sich in Kostüm und Maske ebenso wider wie in der Anlehnung an tatsächliche Ereignisse während der olympischen Winterspiele 1952. Und: Man muss beileibe kein Sportfan sein, um diese bisweilen ziemlich schräge Komödie genießen zu können. (Manfred Horak)

Filminfos:

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Schwere Jungs - im Verleih von Constantin Film

Darsteller
Sebastian Bezzel
Michael A. Grimm
Simon Schwarz
Antoine Monot Jr.
Nicholas Ofczarek
Daniel Zillmann
Liane Forestieri
Lisa Maria Potthoff
Rike Schmid
Maximilian Brückner
schwere_jungs2Horst Krause
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Produzenten

 
 

Molly von Fürstenberg

 

Viola Jäger

 

Harald Kügler

 
 

Drehbuch

 
 

Philipp Roth

 
 

Kamera

 
 

Torsten Breuer

 
 

Regie

 

Marcus H. Rosenmüller