Feinfühliges Kino um die Diagnose Leukämie bei der 13-jährigen Akki. Ein Film über beginnende Pubertät, erste Liebe und schwere Krankheit. Keine leichte Kost, aber dennoch lebensbejahend und berührend. Zu sehen beim Kinderfilmfestival 2012.
Akki spielt Fußball und ist dabei weit besser als Joep, der seine Niederlagen nicht gerne einsehen will. Stattdessen schiebt er sein Verlieren auf doofe Mädchen, die weinen und deshalb nicht spielen können und beschimpft den Schiedsrichter, weil er stottert. Akki ist nicht nur im Fußball besser als Joep, sie nimmt es auch in anderen Disziplinen locker mit Joep auf. Joep ärgert Akki, Akki ärgert Joep. Hauptsächlich, weil sie ein Mädchen ist und er ein Bursche. In einem schlimmen Zweikampf schlägt Joep Akki blutig. Als sie daraufhin immer wieder Nasenbluten bekommt, reagieren die Eltern besorgt und bringen Akki zum Arzt. Nach dem Zweikampf beginnt sich allerdings das Verhältnis zwischen Joep und Akki positiv zu verändern. Aber da wird Akki von ihren Eltern ins Krankenhaus gebracht. Diagnose: Leukämie.
Während die Klassenkollegen sich an Akkis Abwesenheit zu gewöhnen versuchen, hat Akki ihre Mühen mit dem Krankenhausalltag und all den Dingen, die plötzlich nicht mehr möglich sind. Zum Beispiel Fußball spielen. Akki verliert ihre Haare und die beginnende Pubertät erschwert die eigene Selbstfindung. Ihr bester Freund zeigt sich verliebt, aber sie fühlt sich plötzlich zu Joep hingezogen, der selbst zwischen Freundlichkeit und Gemeinheiten wechselt. Bei einem Schulausflug kommen sie sich schließlich doch näher und Joep erzählt, das er selbst einen kleinen Bruder an Krebs verloren hat. Aus Feinden werden allmählich Freunde. Als Akki erfährt, dass sie sterben wird und das finale Fußballmatch der Schule ansteht, trommelt Joep und ihr bester Freund alle zusammen, um im Krankenhaus zu organisieren, dass sie zusehen kann.
Der Film, basierend auf dem Roman "Achtse Groupers Huilen Niet" von Jaques Vriens, begleitet Akki auf ihren Weg in den Tod. Trotzdem liegen die schönen und freudvollen Momente im Fokus dieser Geschichte. Speziell ihre Klassengemeinschaft und Freunde werden immer wieder in den Mittelpunkt gestellt, da sie auch das zentrale Element in Akkis Leben sind. Die Eltern werden nur am Rande beleuchtet. Stimmig dazu werden die "ganz normalen" Pubertätsprobleme geschildert. Abgrenzung gegen die Eltern, erste Liebe, Freundschaft und eigene Identitätsfindung. Ein gelungener, sensibler Film, der es versteht, trotz des schweren und berührenden Themas leicht und freudvoll zu bleiben, ohne in Klischees abzutauchen. (Text: Susanne Janowsky-Winkler; Fotos: Rinkel Film)
Kinderfilmfestival
CINE CENTER, Dienstag / 20.11. / 9 Uhr
VOTIV KINO, Mittwoch / 21.11. / 15 Uhr
CINEMAGIC, Samstag / 24.11. / 15 Uhr
Film-Tipp:
Coole Kids weinen nicht
Bewertung: @@@@@
Altersempfehlung: 10+
Regie: Dennis Bots
Darsteller: Hannah Obbeek, Nils Verkooijen
Produktion: Bijkel/ Rinkel
Niederlanden/Belgien 2012