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identities-2011-01Zehn Tage "identities" Festival 2011 mit Queer Filmen aus der ganzen Welt sind nun vorbei. Die Filmauswahl war breit gefächert und somit für jede_n etwas dabei. Vom Experimentalfilm übers humorvolle Familienkino, bis hin zur berührenden Lovestory.





Große Vielfalt und wenig Zeit

Leider sind zehn Tage ein sehr enger Raum für ein dermaßen großes und großartiges Programm aus Kurzfilmen, Spielfilmen und Dokumentationen. Da das vielfältige Programm an den einzelnen Tagen sehr komprimiert war, war es den Festival-Besucher_innen manchmal kaum möglich, entspannt ihre Filmauswahl zu genießen. Manches mal liefen zwei interessante Titel zeitgleich im Top Kino und im Filmcasino. Schade war auch, dass den Filmen aufgrund des Festivalrahmens immer nur eine Vorstellung vergönnt war. Ausnahme: Die bestbesuchten Filme ("Romeos" von Sabine Bernardi; "The Topp Twins: Untouchable Girls" von Leanne Pooley und "Patrick 1,5" von Ella Lemhagen) wurden am 13. Juni 2011 beim Best of Day ein weiteres Mal gezeigt

The Color Purple

Ein Wiedersehen mit einem Film, den wohl jede_r bereits mindestens einmal gesehen hat, gab es auch. "The Color Purple" (dt. "Die Farbe Lila") zeigt fast nur andeutungsweise die Liebe von Celie zu Shug Averie, die umgeben ist von einem Umfeld, das von Gewalt und Rassismus geprägt ist. Steven Spielberg adaptierte den Film 1985 nach dem gleichnamigen Buch von Alice Walker. "The Color Purple" ist ein zarter Film, mit einer ganz wunderbaren jungen Whoopi Goldberg in der Hauptrolle.

Gemütliche Festivalatmosphäre

Beide Kinos boten im übrigen eine wunderbare Atmosphäre. Besonders das etwas schuhkartonartige Top Kino hat seinen ganz eigenen Flair beim Festival eingebracht. So waren dann auch die letzten beiden Festivaltage komplett ausverkauft. In diesem Jahr gab es ein derart großes Interesse an den Filmen, dass der Kartenverkauf beinahe den des Jahres 2009 übertraf, in dem das Festival noch über drei Spielstätten verfügte [das Cinemagic-Haus wird renoviert und kann deshalb nicht genutzt werden; Anm.]. Ein Drittel aller Vorstellungen waren ausverkauft.

Filmpreise

Auch in diesem Jahr wurden von der Jury wieder Preise vergeben. Der Jurypreis ging an "Angrarna" (engl. "Regretters"), ein schwedischer Film aus dem Jahr 2009 unter der Regie von Marcus Lindeen. Ein Film über zwei Menschen, die, so die Jurybegründung, "ihre Lebensgeschichte als Wanderer zwischen den Geschlechtern" erzählen. Und: "Regisseur Marcus Lindeen gewährt uns einen tiefen Einblick in die Biografien zweier faszinierender Persönlichkeiten und wirft damit grundsätzliche Fragen zu Transidentität und Identitätskonstruktionen im Allgemeinen auf." Der Preis für den besten Kurzfilm ging an Hannah Hillards 2009 in Australien gedrehten Film "Franswa Sharl", der auch den Publikumspreis erhielt. Die weiteren Publikumspreise gingen an "Patrik 1,5" (Schweden 2008; Regie/Buch: Ella Lemhagen) in der Kategorie Bester Spielfilm; Zum besten Dokumentarfilm wurde der Eröffnungsfilm des Festivals gewählt, "Edie & Thea: A Very Long Engagement" (USA 2009) unter der Regie von Susan Muska und Gréta Ólafsdottir. (Katharina Fischer)

identities-2011
Kurz-Infos:
identities 2011
Queer Film Festival 2.-12.6.2011
Bewertung: @@@@@

Locations:
Gartenbau Kino (Eröffnungsgala), Filmcasino, Top Kino

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