Das Ergebnis meines Verlangens.
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Wie man von seiner Liebe träumt, wie man auf sie wartet, wie man sie findet. Von Anna Gromova.
Es fängt alles mit einem Traum an, musikalisch untermalt von Tom Waits am Klavier begleitet von Blasinstrumenten (s. Text am Ende des Artikels*): Attilio de Giovanni, der Dichter, kommt gerade rechtzeitig zu seiner Hochzeit mit Vittoria – in der Realität der Frau seiner Träume. Abgesehen von seinem spärlichen Gewand, weißem Hemd und weißen Boxershorts, hört er Musik aus ihrem Mund fließen: wie schön er ist, wie sie ihn begehrt.
Die Zeremonie wird von einem Polizisten unterbrochen, der den noch nicht Jungvermählten auffordert sein Auto anderswo zu parken und zwar sofort.
Aber das war nur ein Traum. Einer von vielen. Einer den er jede Nacht sieht, wenn er schlafen geht, der sich immer und wieder aufs Neue wiederholt. In der Realität schwebt er genauso verträumt in der Welt der Poesie zum Beispiel und alles Schlechte, Abstoßende und Hässliche scheint ihn nicht zu berühren, auch wenn er alles hautnah miterlebt.
Wann geht der nächste Flieger nach Bagdad?
Jahrgang 2003. Der Krieg in Irak ist vor der Tür. Der berühmte irakische Dichter Fuad - gespielt von Jean Reno, der ursprünglich in Casablanca, Marokko, von spanischen Eltern geboren wurde und heute als französischer Schauspieler bekannt ist - ist ein guter Freund von Attilio, und kehrt in den Irak zurück. Um eine Biographie über ihn zu beenden, folgt Vittoria (Nicoletta Braschi) ihm nach.
Als Attilio (Roberto Benigni) erfährt, dass seine Liebste bewusstlos im Sterbebett liegt, setzt er alle Hebel in Gang, um zu ihr in den Irak zu kommen, Medikamente zu besorgen und die nötige Verpflegung zu organisieren.
La vita è bella!
Roberto Benigni spricht als Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor nach fast zehn Jahren erneut über Krieg. Aufs Neue gelingt ihm diese beinahe unmögliche Balance zwischen dem Komischen und Ernsten, womit er die Zuschauer sowohl zum Lachen als auch zum Weinen bringt. Verblüffend ist immer sein Können aus alltäglichen Dingen etwas herzberührendes zu erschaffen, ohne dabei banal zu sein. Auch seine „alten“ Bildsprachzitate verlieren nicht ihre Bedeutung, denn – „Es gibt keinen ersten Schnee“, so Kurt Tucholsky.
Und Roberto Benigni sagte: „Der Tiger und der Schnee ist ein Film, der einfach aus mir heraus musste. Ob ein Ansinnen dahinter steckte? Nein. Nur eine bestimmte Idee von der Liebe. Die Hauptfiguren sind getrieben von Liebe, der größten, subversivsten und revolutionärsten Kraft, die es in der Welt gibt. Und so ist „Der Tiger und der Schnee“ das Ergebnis meines Verlangens, einen Film zu drehen, der so rein ist wie der Schnee, und so gewaltig wild wie der Tiger“. (Anna Gromova)
Verleih:
Concorde Filmverleih GmbH
*You can be sure I will never stop believing
Blushing rose
It will climb
Spring ahead or fall behind
Winter dreams the same dream every time
Baby, you can never hold back spring
Even though you've lost your way
The world is dreaming, dreaming of spring
So close your eyes
Open you heart
To the one who's dreaming of you
And you can never hold back spring
Remember everything that spring can bring
Baby, you can never hold back spring
“You Can Never Hold Back Spring”
by Tom Waits & Kathleen Brennan (Das Lied ist auf dem Soundtrack zum Film, erschienen bei Sony BMG, enthalten.)