Die Idee für das Gender Crash, das einen Querschnitt durch die queere Szene darstellen möchte, wurde im September 2010 zum ersten Mal umgesetzt. Eigentlich war das Marea Alta in der Gumpendorferstraße 28 als Veranstaltungsort vorgesehen, erwies sich jedoch als zu klein, so dass Gender Crash III am 17. Juni 2011 ins brut verlegt wurde.
Das Gender Crash soll alle ansprechen, die eine queere Lebenseinstellung haben. Es bietet den verschiedensten Künstler_innen eine Möglichkeit sich und ihre Kunst zu zeigen. Das Programm wurde auch dieses Mal wieder gespannt erwartet, nachdem beim ersten Gender Crash "Pornoterrorism" der Performerin Diana J. Torres, nach dem Motto "ich mache mit meinem Körper, was ich will", für unterschiedlichste Publikumsreaktionen gesorgt hatte. Waren im Februar 2011 beim Gender Crash II drei live Bands und ebenso viele Performances zu sehen gewesen, so beschränkte sich das Programm am 17. Juni auf eine Live Band und drei Performances. Beeindruckend, abwechslungsreich, selbstreflexiv und extrem humorvoll war die Moderation des Abends. Die Band First Fatal Kiss machten instrumental geniale Musik, wobei jedoch ihre Stimmen leider etwas untergingen und somit die Texte schwer verständlich wurden. Die Performances von Ms Bourbon, Gin Müller, Tori Misspelling und Mara Cash waren gut, jedoch sehr kurz. Da das Publikum vor allem bei den Performances auftaute und sich zur Bühne, an der eine sehr menschliche und nahe Stimmung entstehen konnte, hinziehen ließ, wäre es schön gewesen, wenn ein größerer Teil des Abends aus Performances und ausgiebigeren Auftritten bestanden hätte. Auch hätte das Programm auf der kleinen, etwas urigen Bühne früher beginnen können. Wie auch die letzten beiden Veranstaltungen, war das Gender Crash III gut besucht. Waren es beim ersten Mal noch etwa 400 Besucher_innen, so ist die Menge der Besucher_innen, die eine breite Altersspanne von 20 bis open end abdecken, eindeutig steigend. Das brut im Künstlerhaus ist genau die Richtige Location, bietet es doch eine Kombination aus heimeliger Atmosphäre und ausreichendem Raum für die zahlreichen Gäste. Das Gender Crash soll als Alternativprogramm zur in Wien etwas schwulenlastigen und kommerziellen queeren Szene fungieren. Jenseits aller großen Acts spricht das kleine gesellschaftskritisch aufgebaute Event ein alternatives Publikum an. Es geht an diesem Abend vor allem darum geschlechtliche Strukturen aufzubrechen. Denn, wie Kathleen meint: "Es gibt nicht nur Mann und Frau ... Diese Zuschreibungen, du bist weiß, hetero ... sondern auch das Dazwischen." Die Vorbereitungen zum vierten Gender Crash haben bereits begonnen, damit es uns auch am 5. 11. 2011 wieder zu einem angenehm vielfältigen Abend ins brut zieht. (Katharina Fischer; Mitarbeit: Franziska Schinnerl)
Kurz-Infos:
Gender Crash III
Bewertung: @@@@@
Vielen Dank an Kathleen, die uns so viele Fragen beantwortet hat!
Live-Band:
First Fatal Kiss
pKone feat Usch Acts:
Ms Bourbon
Gin Müller
Tori Misspelling
Mara Cash
Visual:
Neonrost
Djs:
Missklang
Das_em