Der Meister der Rockballade schlechthin, das ist Elliott Murphy
für mich schon seit langem - auf seinem Debüt von 1973 - "Aquashow" -
findet sich mit "Last of the Rock Stars" einer meiner All-Time Favourites,
und auf seiner 4. Platte, dem
fabelhaften 1977er Album "Just a Story from America" ist der
vielleicht allerbeste Beitrag ever zum Thema Musik hören: "Rock
ballad” mit Textzeilen wie "You know baby and I used to listen all night
long - To the real slow song - Till the tears were gone…"
Herzmusik Wenn ich heute 30 Jahre später diesen Song höre, bekomme ich immer noch Gänsehaut, wie beim 1. Mal. Auf seinem neuen Album schafft es Elliott Murphy locker an diese großartigen Songs anzuknüpfen mit Melodien die direkt ins Ohr und Herz gehen. Dann noch diese gewachsene Stimme - irgendwo zwischen Tom Petty + Bruce Springsteen + Bob Dylan - sehr persönliche, gerade Texte - und jede Menge Rockballaden für die Abende zu zweit. Die musikalische Umsetzung ist einfach nur grandios, Langzeitbegleiter Gitarrist Olivier Durand, steuert genial einfache Soli (+ auch feinste Slidegitarre) bei, Kenny Margolies (ehem. bei Mink DeVille, der ersten Band von Willy DeVille) am Piano, Orgel und Akkordeon, der das Ganze noch um eine Stufe schöner + himmlischer klingen lässt. Auch Bass + Schlagwerk + sonstige Instrumente sind dermaßen gut eingesetzt, dass der Produzent ein extra Lob verdient. Life is the Subject, to live is just a Verb
Und siehe da, produziert hat Elliott (unter Mithilfe von
Olivier Durand) selbst. Die Songs klingen teilweise spannend wie kleine
Hörspiele, und unterstützen die erzählten Geschichten nahezu perfekt -
"The prince of Chaos" mit der grandiosen Schlusszeile „Life is the
Subject, to live is just a Verb“ steht in seiner Wortgewalt den Liedtexten von
Bob Dylan um nichts nach. Zweizeiler, die Elliott praktisch in allen seinen
Songs mit einer Lockerheit einstreut, die andere Liedermacher schier
verzweifeln lassen muss. "Not enough time" erzählt seine eigene Geschichte
vom immer unterwegs sein, darum geht es eigentlich in sehr vielen seiner Texte.
Und irgendwie ist der mittlerweile in Frankreich lebende Elliott Murphy auch
ein Getriebener, der gut und gern 100+ Konzerte im Jahr spielt (und das schon
seit den 1970ern...), kleine, intime Clubs den großen Hallen bevorzugend. Wie
kaum ein Anderer seiner Klasse liebt er den Kontakt zu seinem Publikum, das
Verweilen und Plaudern nach dem Konzert. Dabei müsste er längst den Status von
Songwriter Größen wie den bereits genannten erreicht haben. 29 Alben in 34
Jahren ist nämlich ein gewaltiger Output. Dazu kommen viele Beiträge zu Tribute
Alben, Singles, Gastbeiträge bei
befreundeten Musikern, Liveauftritte gemeinsam mit Bruce, Bobby und anderen
ebenso, wie eine famose Homepage (eine der besten Webseiten eines Musikers,
da dermaßen informativ und großartig gemacht). Elliott Murphy lebt den
Rock´n´Roll und beweist, dass man nicht daran zugrunde gehen muss, wenn man
sich seinen Optimismus bewahrt. (Othmar Loschy)
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