Note für Note.

Musik: @@@@@
Klang:@@@@@
Label/Vertrieb: hatOlogy/Harmonia Mundi (2006)

Burkhard Beins und Martin Brandlmayr, Schlagzeug und Perkussion, John Butcher an den Saxofonen, Michael Moser am Bass und last but not least Werner Dafeldecker sind das Quintett Polwechsel. Und auch fünf Musiker können kontemplativ sein.

Der stetig wallende Soundteppich aus elektronisch generierten Tönen und expressiven perkussiven Einsprengesln bilden das Fundament für die sparsam gesetzten Tönen von Bass, Cello und Saxofon. Werner Dafeldecker meinte dazu in einem Inerview "Noch weniger wäre nichts". Damit meint er ein Nichts an Tönen, aber nicht ein Nichts an Empfindungen und Emotionen und Zustandsbeschreibungen. Auf dieser CD wird mit sehr wenig enorm viel erzeugt und wer bereit ist, sich auf die unendliche Tiefe der Assoziationen einzulassen wird reichlich belohnt.

Wo Nummern bis auf das Skelett der Harmonik abgenagt sind, wo der Knochen wichtiger ist als das Fleisch, da beginnt diese Musik und da hat auch der Hörgenuss seinen Anfang. Fragmentarisch klingen Melodien an, entstehen Themen, die im nächsten Moment wieder verworfen werden, tauchen Bilder auf, die sich sofort wieder im Nebel verflüchtigen und enstehen Stimmungen, die tief berühren. Es sind Klanggebilde, die im Moment entstehen, die in freier Assoziation geboren werden und die so nicht mehr wieder kommen. Der Aspekt des Flüchtigen, der Reiz des Augenblicks und die Spannung des Moments beherrscht diese beharrlich beherrschte CD. Musik, die erarbeitet werden will, von den Interpreten genau so wie von den Konsumenten. (akro)