Das 11-Song starke Album "Don't Play With The Rich Kids" von Ja, Panik präsentiert sich als ein eindringliches und kraftvolles Werk, das mit roher Spontaneität und Unmittelbarkeit fesselt.
Don't Play With The Rich Kids
Die Band verzichtet auf ihrem 7. Album bewusst auf Perfektionismus und schafft so eine authentische und ungefilterte Klanglandschaft. Die Songs auf dem Album sind Momentaufnahmen, direkt aus dem Leben gegriffen, als ob die Band in jedem Moment ihre ungefilterten Gedanken und Emotionen direkt in die Musik übertragen hätte. Gerade diese vermeintliche Unvollkommenheit der Aufnahmen verleiht den Tracks eine besondere Echtheit und Emotionalität. Vortrefflich diskutieren kann darüber, welcher der 11 Lieder das Herzstück des Albums ist. Freilich gibt es einige, die besonders hervorstechen, sei es "Fascism Is Invisible (Why Not You?)" oder das Eröffnungslied "Lost" oder die beiden Single-Auskopplungen "Dream 12059" und "Kung Fu Fighter" oder der Rausschmeißer des Albums, das prächtige, knapp 12-minütige "Ushuaia". Gemeint ist damit die südlichste Stadt Argentiniens (siehe Foto). Das Wort "Ushuaia" stammt aus der Sprache der Yámana, eine der vier ethnischen Gruppen, die bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Wassernomaden auf Feuerland siedelten und bedeutet "Bucht, die nach Osten blickt". Alleine für dieses Lied gebührt der Band alle Ehre. Das Gitarrensolo von Andreas Spechtl am Ende des Songs ist der erste ungehemmte Take von drei Takes, den wir mehr oder weniger ungeschnitten zu hören bekommen. Es ist ein Lehrstück an Intensität. Ein Rock-Ereignis. Andreas Spechtl definiert es dem Übermut geschuldet. "Das war wirklich das letzte, was wir aufgenommen haben. Das war jetzt gar nicht so geplant. Und dann irgendwie kommt erst der Humor und das bisschen Überbordende der Gruppe Ja, Panik, das wir eh immer hatten und vielleicht auf Platten nicht immer so abgebildet worden ist, raus. Dadurch glaube ich, ist es halt weniger abgeschliffen. Und dann haben wir so am Schluss gesagt, jetzt scheiß drauf, das machen wir, spielen wir da einfach mal am Schluss. Es gibt insofern einen Schnitt in der Mitte, der aber nur eine Kürzung ist. Das war noch viel länger."
Burgenland, Berlin, Argentinien
Dieses Lied, "Ushuaia", ist (noch) eine fiktive Reise, auf die uns Andreas Spechtl mitnimmt. Eine Reise, die er im Laufe des Jahres 2024 vielleicht noch antreten wird können. Den Auto-Führerschein hat er ja immerhin schon und Bewegung ist soundso total wichtig für ihn. Früher hat er viele Lieder im Gehen geschrieben, wie er im Interview erklärt. Für dieses Album hat er schließlich mit dem Laufen begonnen, ja, und dann kam eben der Führerschein dazu, denn vom Norden Argentiniens nach Ushuaia sind es doch drei- bis viertausend Kilometer, also viel zu weit um zu laufen. Die Geschwindigkeit der Bewegung (mit dem Auto) findet sich auch zuhauf in den turmhohen Songgebäuden. Andreas Spechtl pendelt zwischen den Welten Burgenland, Berlin, Argentinien. "Aus privaten Gründen bin ich nach Argentinien, weil meine Freundin dort wohnt und arbeitet. Ich bin kurz nach der Tour 2022 zu ihr und kannte da auch erstmal niemanden und hab angefangen die Sprache ein bisschen zu lernen. Ich war da noch so euphorisiert, dass ich innerhalb von kürzester Zeit ganz rudimentäre Demos gemacht habe. Ist ja eh ein Privileg, dass sie so einen Freund hat, der eigentlich überall arbeiten kann. Ich will nur ein eigenes Arbeitszimmer haben, das ich zusperren kann." Die Stücke, die ihm durch den Kopf gingen, sollten leicht und ohne Umwege einfach live zu spielen sein. Im November 2022 entstand das erste Lied. "Dann bin ich zu Weihnachten heimgeflogen. Da war die halbe Platte schon fertig. Im Februar bin ich wieder zurück und habe die zweite Hälfte geschrieben." Im Mai in Berlin wurde die Platte schließlich aufgenommen. "In so einem kurzem Zeitraum haben wir noch nie eine Ja, Panik Platte gemacht."
"Topfit, top Sound! Top Optik!"
Am Anfang des Albums singt Andreas Spechtl er sei "Lost in the World". Ob das auch damit etwas zu tun hat, dass er überall sein kann auf der Welt und jetzt eben auch oft in Argentinien ist und andererseits aber auch diese Freude vorherrscht, dass es Ja, Panik gut geht und fit ist. "Topfit, top Sound! Top Optik!, ja. Aber dieses Lost in the World haben ganz viele Menschen natürlich. Was jetzt alles in der Welt passiert ist ja der pure Wahnsinn. Man fühlt sich da total lost. So lange man auf der Welt ist, ist das Leben durchzogen von verschiedenen persönlichen, aber auch von globalen Krisen. Was alles schon so in meinem Leben war - Irakkrieg, Finanzkrise. Ich habe gerade das Gefühl, vielleicht auch weil ich differenzierter darüber nachdenke oder weil ich irgendwie fähig bin, verschiedene Positionen zu vertreten, dass es für mich als denkender Mensch und die Meinungen, die ich am meisten respektieren kann, sehr loste Meinungen sind, dass man total schwer Position beziehen kann. Es ist nicht mehr so, quasi, ich will jetzt nur Peace und gehe mit einem Peace-Zeichen auf die Straße, wie es beim Irakkrieg war. Da hatte ich mir leichter getan klar Position zu beziehen, als jetzt zum Beispiel, was den Israel-Gaza-Konflikt anbelangt. Es gibt natürlich ein paar ganz klare Leitlinien. Israels Existenzrecht darf nicht in Frage gestellt werden. Antisemitismus hat nichts verloren. Alles andere ist nicht mehr so einfach." Keine klare Positionen beziehen zu können, hat nicht unbedingt etwas mit herumeiern zu tun, sondern weil es schon längst nicht mehr einfach ist einfache Antworten zu finden. Wir haben auch in unserem Gespräch keine Antwort gefunden, nicht nur, weil die Zeit dafür viel zu knapp war, sondern auch weil dieses Thema Lost in the World ein viel zu komplexes ist. "Ich habe das Gefühl", führt Andreas Spechtl jedenfalls weiter aus, "dass alle Leute, die eine krasse Position haben, total ohne jegliche Alternative pro Israel oder pro Palästina … da kann ich gar nicht mehr, da finde ich keine Heimat mehr. Und das, finde ich, hat sich die letzten Jahre total geändert." Für Andreas Spechtl wäre die neue Rolle von so einer Linken oder von so einem Dagegen-Sein, dass man darauf beharrt nicht Position beziehen zu müssen. "Das ist vielleicht Lostness, aber im produktiven Sinn. Das ist auch so ein Verloren-Sein, das mich interessiert." Müßig natürlich die Frage, ob denn solche Gedanken in den kreativen Prozess einfließen, dennoch kam ich nicht umhin, seine Inspiration nachzufragen, und, ja, natürlich fließt all das mit ein in die kreative Arbeit, aber er hat sich immer dagegen gewehrt, dass alles Platz finden muss auf so einer Platte, weil ein Album ist ja weder ein Essay noch ein Manifest, dafür gibt es schlauere Leute, die sich darüber Gedanken machen, sagt Andreas Spechtl: "Also ich würde sagen, wir sind sehr politische Menschen, die bis zu einem gewissen Grade persönliche Platten machen. Wo also quasi diese politischen Persönlichkeiten total drin Platz finden, aber nicht unbedingt das Private. Es kann sehr viel von einem Ich in sich tragen und ich kann sehr viel darin vorkommen ohne dass man jetzt weiß, was ich gestern Abend gegessen habe, also ohne anekdotisch zu sein, ohne dass man wirklich viel über mich als Privatperson erfährt. Dieser schmale Grat hat mich immer interessiert."
Ton Steine Scherben, Ja, Panik und Taylor Swift
In Folge sprachen wir auch über die Funktionalität von Liedern. Songs mit und ohne Ablaufdatum. Andreas Spechtl möchte potenziell Musik machen, wie er anmerkt, die auch außerhalb von Tagespolitik funktioniert. "Ich möchte Lieder machen, die man auch in 50 Jahren noch hören kann. Ton Steine Scherben haben das vielleicht noch hinbekommen. Der Traum ist aus funktioniert total toll, das ist große Kunst." Hier waren wir uns voll einig, auch, dass im Gegensatz dazu deren "Rauch-Haus-Song" zu sehr in der Zeit verhaftet ist, den man eigentlich nur noch nostalgisch hören kann. Und hier folgte nun ein Sprung in die Gegenwart, zu jener Künstlerin, die aktuell wohl alle kennen, Taylor Swift, die auch politische Meinungen vertritt. Ja, Panik geht, wenn man das so formulieren darf, einen marketingtechnisch entgegengesetzten Weg hinsichtlich kommerzieller Konsumierbarkeit, was sich bisweilen auch in der Songlänge manifestiert, obwohl Taylor Swift mit "All Too Well" ebenfalls einen 10-Minuten-Song im Repertoire hat. Ob Andreas Spechtl Musikerinnen wie Taylor Swift denn höre. "Du bist der erste, der mich das fragt. Ja, ich höre sie manchmal. Die 10-minütige Version von All Too Well kenne ich allerdings nicht. Die letzten Jahre habe ich für meine Verhältnisse sehr viel Pop-Musik gehört. Taylor Swift finde ich interessant, so wie auch Olivia Rodrigo, aber ich bin ein großer Lana Del Rey Fan. Solche Dinge haben mich total umgetrieben. Während der Platte haben wir viel darüber geredet, wie reduziert und minimalistisch eigentlich grad auf musikalische Art und Weise die aktuelle Pop-Musik ist. Ich finde, das hat sich die letzten zehn Jahre sehr stark geändert. Taylor-Swift- oder Olivia-Rodrigo-Stücke kommen oft mit einem Instrument aus oder ganz arg auch Rosalia, da hast du einen Basslauf, der trägt eigentlich das ganze Lied. Das fanden wir total interessant. Und der ganze Rest, die ganzen anderen Atmosphären werden eigentlich durch Vocals, durch Vocals-Schnipseln - also die ganze Soundwelt - und da geht es oft gar nicht um den Text - durch irgendwelche Vocal-Aufnahmen generiert. Da haben wir sehr viel darüber nachgedacht und haben uns auch total viel abgeschaut. Weil alle den Kontext einer Gitarren-Rock-Platte herstellen - ich glaube, es gab noch nie eine Platte von uns, wo wir so viel mit Stimmen gearbeitet haben. Da geht es oft auch nur darum, ob es ein Einatmen ist, oder ob das nur irgendein Vokal ist, oder irgendwelche Flächen, fast als hätten die Stimmen Synthesizer besetzt oder etwas Artifizielles. In diesen modernen hauptsächlich amerikanischen Pop-Produktionen, aber auch im Hip-Hop, gibt es fast keinen Beat mehr, sondern nur eine krasse Bass-Line. Und dann gibt es - fast wie so Ebenen - verschiedene Stimmen hinten, die immer wieder mal nach vorne rücken. Rein produktionstechnisch, und auch weil die Stimme das Instrument ist, das jeder hat, stellt das eine ganz andere Nähe und Emotionalität her, selbst wenn man nur Uh oder Ah macht. Das ist etwas Anderes als wenn man Flächen mit Synthesizern baut. Wahrscheinlich denkt man nicht daran, wenn man unser Album hört, aber Stücke wie "Ushuaia" oder "Hey Reina" sind demgemäß viel nachgebaut und inspiriert von genauso Sachen wie von Taylor Swift. Und Taylor Swift selber in ihren besten Momenten und was ich von ihr kenne, ist, so habe ich das Gefühl, wiederum total inspiriert von Lana Del Rey. Andersrum bei Olivia Rodrigo, die deutlich von Taylor Swift beeinflusst wird. Das ist allgemein so eine Linie, die auch alle, wie ich finde, auf so einer Haltungsebene funktionieren. Ich will zwar nicht sagen, dass die Genannten große politische Künstlerinnen sind, aber die doch so Figuren sind, die mehr transportieren als ein schönes Lied, und das finde ich total toll."
Intimität, Improvisation und Produktion
Diese Aneignung von zeitgeistigen Produktionen erhält bei "Don't Play With The Rich Kids" ein deutliches Gegenpol, in dem Ja, Panik auf diesem Album auch Improvisation zulässt. Die eh bereits erwähnte Unmittelbarkeit hört man in vielen der 11 Lieder. Das Album ist sehr nah an dem gebaut, warum Ja, Panik überhaupt anfing Musik zu machen, wie Andreas Spechtl im Laufe des Interviews erwähnt. Musik, die am ehesten in ihrer DNA ist. Und weil wir ja generell nicht nur über Produktionsweisen sprachen, sondern auch über Erfolg im allgemeinen, dachte Andreas Spechtl dahingehend laut nach, dass alle eigentlich in jedem Moment Sachen aufnehmen können, die gut genug sind, um potenziell auf einer Platte zu landen und potenziell Nummer-Eins weltweit in den Charts zu sein. "Wenn ich in meinem Arbeitszimmer in Argentinien mein Mikro an den Computer anhänge, dann wird es nicht am technischen scheitern, dass es nicht weltweit Nummer-Eins ist, sondern an anderen Dingen, aber potenziell wäre das immer möglich." Noch hat die Band dieses Potenzial nicht ausgeschöpft, aber die Band ist ja hoffentlich noch lange nicht am Ende angelangt. Die Muse des Moments war im Falle von "Don't Play With The Rich Kids", angedeutet wurde es bereits, der festgehaltene erste Gedanke. Eine Improvisation, die direkt im Album Eingang fand, z.B. im Lied "Teuferl". Andreas Spechtl: "Wenn du in so einem Improvisationsmodus bist und dir Dinge ausdenkst, dann nimmst du das gleich auf. Ich fand das bei dieser Platte total interessant, dass der Moment, wenn es der Musikerin, dem Musiker eingefallen ist, auf Band aufgenommen wurde und das auch der Moment ist, der auf der Platte landet. Du bist quasi dabei, wenn es erfunden wird und es bleibt, wie es früher nur auf Impro-Jazz Recordings gegangen ist. Bei den frühen Beatles-Aufnahmen hingegen war das Tonband viel zu teuer und es wurde vorher perfekt geprobt und dann wurde das Geprobte eingespielt. Es gibt einige Momente auf Don't Play With The Rich Kids, wo der Moment des Komponieren-Schaffens geblieben ist. Es stellt eine gewisse Intimität her, gerade in den zweiten Stimmen, aber auch Textzeilen, die ich hinein mumble und improvisiere. Der Anfang von Teuferl z.B. war das einzige Mal, dass ich das gesungen habe. Das habe ich dann gelassen, obwohl es nicht ganz perfekt gesungen war. Ich fand es einfach einen interessanten Moment, dass alle dabei sind, wenn ich es zum ersten Mal singe."
Hey Jude Refrains und Hymnen
Wenn man auf ältere Alben von Ja, Panik zurückblickt, dann erkennt man auch dahingehend eine gewisse Kontinuität im Schaffensdrang, dass einige Lieder hymnenartige Refrains besitzen, die sich charakterlich mitunter auch an "Hey Jude" von The Beatles anlehnen. War es beim vorangegangenen Album die Kapitalismuskritik "The Cure" mit der sich wiederholenden Textzeile "The only cure from capitalism is more capitalism", so ist es diesmal der Faschismus, der im hymnischen "Fascism Is Invisible (Why Not You?)" abgehandelt wird. "Die andere Welt, die möglich ist / Die fängt in unserm Hinterzimmer an / In dieser Nacht in der kein Licht erlischt / Treffpunkt da wos finster is". Der Liedtitel selbst ist zugleich die hymnische Referenzzeile, die jeder mitsingen wird können im Live-Konzert. Wie auch immer hat es jedenfalls etwas "Hey Jude" artiges. "Ja, voll", bestätigt Andreas Spechtl. "Ich neige dazu, eigentlich recht einfache Melodien und Refrains zu schreiben. Die fallen mir meistens ein, wenn ich in Bewegung bin. Ich liebe Bewegung. Ob das Laufen ist, ob das Auto fahren ist, ob das im Zug ist. Früher ging ich auch gerne spazieren, aber in letzter Zeit bin ich draufgekommen, dass Geschwindigkeit dem Ganzen gut tut. Und da kommen mir dann, so wie Junks, Ideen. Früher hab ich immer gemeint, dass ich einen Hang zu Gospel-artigen Melodien habe und wenn ich gefragt wurde, woher das kommt, weil das ja eine Kultur ist, mit der ich zunächst einmal nichts zu tun habe, berief ich mich auf meine Kindheit. Ich bin am österreichischen Land viel bei meiner Großmutter aufgewachsen und wir waren oft in der Kirche. Ich habe das immer geliebt, wenn sie dort gesungen haben. Dieses Viele-Leute singen mochte ich immer schon. In gewisser Weise gab es das bei Ja, Panik auch immer. Es gibt jetzt zweite Stimmen und es ist ausdifferenzierter. Früher war es oft mehr Fußballchor als Gospel, aber das ist mehr an unseren Limitationen technischer Natur gelegen." Musikalische Einfachheit und ein bisschen sperriger Text, dazu die Überwindung eine Strophe zu Ende zu schreiben und vielleicht sogar noch eine zweite Strophe zu schreiben, meint Andreas Spechtl, ist eine durchaus gängige Herangehensweise, wie ein Lied bei ihm entsteht.
Lebensmittelpunkt Musik
Zuguterletzt stand dann noch die Frage im Raum, ob sich Andreas Spechtl vorstellen kann, im hohen Alter weiterhin auf Tour zu gehen, ähnlich wie es Bob Dylan ja eh seit jeher praktiziert, bei dem man fast schon glauben möchte, dass die Bühne sein Lebensmittelpunkt ist. "Konzerte sicher immer. Bob Dylan tourt natürlich auf einem ganz anderen Komfortlevel als ich. Wenn man Bob Dylan ist kann man glaube ich einfacher on the road leben als ich das könnte. Ich werde auf jeden Fall bis zum Schluss Musik machen und mein Rückzugsort wird dann eher das Studio als die Bühne sein. So sehr ich auch Konzerte mag, für mich ist der Hauptgrund und die schönsten Momente immer die, wenn man ein Stück so weit fertig hat, dass man mit anderen Leuten oder manchmal auch alleine damit ins Studio geht und verewigen kann. Danach hört es schon ein bisschen auf mich zu interessieren. Wenn ein Stück fertig ist und auf Platte ist, höre ich es mir nie wieder an, dann mache ich auch schon das nächste." Zusammengefaßt sei nochmals festgehalten, dass die Band Ja, Panik seit jeher ihre Song- und Texttiefe und Dringlichkeit aus sozialkritischen, möglichst unverfälschten Perspektiven schöpft. Das Quartett ist ein Weltenreflektor, das mit Rohheit und Direktheit die Hörerinnen packt. Wie so oft muss man sich halt intensiv darauf einlassen. Neben Andreas Spechtl (Gesang, Gitarre) besteht Ja, Panik aus Stefan Pabst (Bass, Gesang), Sebastian Janata (Schlagzeug, Gesang) und Laura Landergott (Gitarre, Keyboard, Gesang). Ein Kollektiv, das ihre Kraft in ungeschliffene Melodien und eindringlichen Texten investiert. Ein definitiv gutes Investment. "Don't Play With The Rich Kids" (Bureau B) ist ein frühes Highlight des Musikjahres 2024 und man braucht kein allzu großer Seher sein, um prophezeien zu können, dass dieses Album am Ende des Jahres weit oben im Ranking sein wird. //
Live in Österreich:
12.04.2024 AT-Salzburg – ARGEkultur
13.04.2024 AT-Wien – Konzerthaus
Text und Interview: Manfred Horak
Foto Ushuaia: Creative-Commons-Lizenz CC0 1.0 Verzicht auf das Copyright
Fotos Ja, Panik: Luca Celine
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